Hepatitis-A-Impfung

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Hepatitis A wird häufig durch Muscheln übertragen.

Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird.

Das Hepatitis-A-Virus ist weltweit verbreitet, tritt in Deutschland aber nur noch vereinzelt auf. Der Erreger wird mit dem Stuhl ausgeschieden und über den Mund aufgenommen (fäkal-orale Übertragung). Die Ansteckung erfolgt beispielsweise durch verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel (oft Muscheln oder verunreinigtes Gemüse), aber auch direkt durch menschliche „Ausscheider", die vielleicht selbst gar keine Symptome haben. Hepatitis A ist ein typisches Reisemitbringsel, wird aber auch beim Sex (vor allem zwischen Männern) übertragen. In Deutschland kam es in den letzten Jahren vereinzelt zu Ausbrüchen aufgrund von kontaminierten, verarbeiteten Lebensmitteln, etwa gefrorenen Beeren.

Eine Hepatitis A verläuft gerade bei Kleinkindern häufig symptomlos – je älter die Erkrankte ist, desto häufiger kommt es zu Beschwerden. Typisch für eine Leberentzündung ist eine Gelbsucht (Ikterus), also eine Gelbfärbung von Haut und Schleimhaut, insbesondere auch der Bindehaut im Auge. Häufig sind auch Symptome wie Abgeschlagenheit, erhöhte Temperatur und Schmerzen im rechten Oberbauch.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung vor allem bei Reisen in Ländern, in denen die Hepatitis A sehr verbreitet ist. Dazu zählen die meisten Länder in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien, aber auch einige europäische Länder. Ebenso impfen lassen sollten sich Menschen, bei denen ein Kontakt mit dem Hepatits-A-Virus wahrscheinlich ist, etwa bei einer Tätigkeit im Sanitätsdienst oder in Klärwerken.

Geimpft wird entweder mit einem Impfstoff, der nur gegen Hepatis A schützt, oder mit einem kombinierten Impfstoff, der auch gegen Typhus oder Hepatitis B immunisiert. Je nach Impfstoff sind ein oder zwei Dosen nötig, um für circa ein Jahr eine Grundimmunität gegen Hepatitis A zu haben. Erst nach einer erneuten Impfung nach 6 bis 12 Monaten können die Impflinge von einem lang anhaltenden Impfschutz ausgehen.

Die Impfung ist auch möglich, wenn bereits der Verdacht einer Ansteckung besteht (Postexpositionsprophylaxe) – allerdings nur in einem Zeitrahmen von 14 Tagen nach der Ansteckung.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Autor*innen

Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer | zuletzt geändert am um 11:26 Uhr