Kieferzysten

Kieferzyste: flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Kieferknochen, mit einer Membran ausgekleidet.

Wenn eine Zyste im Kiefer wächst, verdrängt sie ihre Umgebung, dadurch können sich benachbarte Zähne verschieben oder verdrehen. Kieferzysten entstehen als Überbleibsel einer früheren Entzündung oder sind angeboren. Soweit keine akuten Beschwerden wie sichtbare Veränderungen am Kiefer vorliegen, werden Zysten oft nur zufällig auf einem Röntgenbild festgestellt. Dort sind sie an ihrem scharfen hellen Rand deutlich zu erkennen.

Zysten werden – wenn möglich – komplett entfernt. Dazu öffnet der Kieferchirurg oder Zahnarzt das Zahnfleisch oberhalb der Zyste unter örtlicher Betäubung, entfernt die Zyste mitsamt Membran, füllt den Hohlraum mit knochenaufbauendem Material (ein synthetisch hergestelltes Granulat, das sich im Körper in Knochen umwandelt, z. B. PerioGlas®) und näht den Schnitt im Zahnfleisch anschließend zu. Innerhalb weniger Wochen verheilt die Wunde. Zur Sicherheit wird das entnommene Gewebe feingeweblich untersucht.

Das Röntgenbild zeigt eine große Zyste im Oberkiefer. Da sie die Wurzeln der oberen Schneidezähne nicht verdrängt und somit auch keine Probleme gemacht hat, wurde sie nur zufällig beim Röntgen entdeckt.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Autor*innen

Dr. med. dent. Gisbert Hennessen; Thilo Machotta, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 15:04 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.