Lebenswichtig für den Körper

Vitamine

wavebreakmediamicro/veer
Gemüse liefert viele Vitamine - vorrausgesetzt man bereitet es schonend zu.

Vitamine sind unentbehrlich für den Körper. Da er Vitamine jedoch nicht in ausreichender Menge selbst herstellen kann, müssen sie in der Regel über die Nahrung aufgenommen werden. Lesen Sie hier, wann Unterversorgung droht und ob eine Überversorgung möglich ist.

Vitamine braucht der Mensch

Vitamine gehören zu den Nährstoffen, also Stoffen, die für den Körper lebenswichtig sind. Sie werden eingeteilt in die fettlöslichen und wasserlöslichen Vitamine. Wasserlösliche Vitamine verteilen sich in allen wasserhaltigen Körperpartien, zum Beispiel im Blut. Der Körper kann sie nicht richtig speichern. Was zu viel ist, scheidet er aus. Fettlösliche Vitamine dagegen kann der Körper speichern, jedoch nur zusammen mit Fett verwerten. Hier ist ein gesundheitsschädlicher Überschuss möglich.

Fettlösliche Vitamine

  • Vitamin A (Retinol) bildet den Sehfarbstoff Rhofopsin und hilft beim Aufbau der Haut
  • Vitamin D fördert die Kalziumaufnahme und die Knochenmineralisierung
  • Vitamin E verhindert den Abbau ungesättigter Fettsäuren
  • Vitamin K ist wichtig für die Knochenbildung und Blutgerinnung

Wasserlösliche Vitamine

  • Vitamin B1 fördert den Alkoholabbau sowie den Stoffwechsel von Fett und Kohlenhydraten
  • Vitamin B2 (Riboflavin) erfüllt Aufgaben im Eiweiß- und Energiestoffwechsel sowie beim Zellwachstum
  • Vitamin B3 (Niacin, Nikotinsäure) spielt eine Rolle bei der Hautdurchblutung und Energiegewinnung
  • Vitamin B5 (Panthothensäure) benötigt der Körper für die Energiegewinnung sowie die Eiweiß- und Fettsynthese
  • Vitamin B6 wirkt im Eiweißstoffwechsel sowie im Stoffwechsel der Botenstoffe des Gehirns
  • Vitamin B12 hilft beim Aufbau roter Blutkörperchen, dem Zellwachstum und der Zellteilung
  • Vitamin C stärkt die Abwehrkraft, unterstürzt die Eisenaufnahme sowie den Aufbau von Binde- und Stützgewebe
  • Vitamin H (Biotin) fördert Wachstum und Erhalt von Blutzellen, Talgdrüsen, Nervengewebe, Haut und Haaren
  • Folsäure gehört zum Vitamin-B2-Komplex und unterstützt die Entwicklung des Nervensystems sowie den Aufbau roter Blutkörperchen

Wichtigster Vitaminlieferant ist die Nahrung. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf frischem Gemüse und Obst liegen. Werden über einen längeren Zeitraum zu wenige Vitamine aufgenommen, kommt es zu Mangelerscheinungen.

Vitaminmangel

Ein Vitaminmangel (Hypovitaminose) ruft häufig schwere Erkrankungen hervor, zum Beispiel Blutarmut, Knochenerweichung oder Nachtblindheit. Fehlen bestimmte Vitamine vollständig, spricht man von einer Avitaminose.

Menschen, die Diäten machen oder sich sehr einseitig ernähren, haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitaminmangel. Dies gilt ebenso für Menschen mit einer gestörten Verdauung oder Nahrungsverwertung. Auch bestimmte Medikamente können die Aufnahmefähigkeit des Körpers für Vitamine reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel bestimmte Gerinnungshemmer, Krebsmittel und Antibiotika. Im Kindes- und Jugendalter sowie in der Schwangerschaft und der Stillzeit ist der Vitaminbedarf erhöht. Nahrungsergänzungsmittel können hier sinnvoll sein. Ob eine Mangelerkrankung besteht, diagnostiziert der Arzt mit einem Bluttest. Sind bereits Mangelerscheinungen eingetreten, so bilden sich die Beschwerden nach Zufuhr der entsprechenden Vitamine in der Regel zurück.

Hieran fehlt es am meisten: Vitamin D, E und Folsäure

Erhebungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ergaben, dass es den Deutschen am häufigsten an Vitaminen D und E sowie Folsäure mangelt. 90 Prozent des Bedarfs an Vitamin D werden im Körper aus Vitaminvorstufen (Provitaminen) unter Einwirkung des UV-Lichts der Sonne gebildet. Ein Mangel droht, wenn Sonnenlicht nur mäßig verfügbar ist oder zu wenig in Anspruch genommen wird. Mögliche Folgen sind Knochenerweichung und übermäßiger Knochenabbau. Regelmäßige Aufenthalte im Freien beugen einem Mangel vor. Der Körper kann Vitamin D speichern, um die sonnenarmen Wintermonate gut zu überstehen.

Vitamin E wird ausschließlich über die Nahrung aufgenommen. Wichtige Lieferanten sind pflanzliche Öle, Butter, Eier sowie Gemüse. Ein Mangel bewirkt Muskelschwäche und Gangunsicherheit, in schweren Fällen drohen Nervenlähmungen und Zerfall der roten Blutkörperchen.

Folsäure steckt vor allem in grünem Blattgemüse, Leber und Nüssen. Ein Mangel an Folsäure führt zu Blutarmut und Abwehrschwäche. Schwangeren wird die vorbeugende Einnahme von Folsäure empfohlen. Denn die Einnahme von Folsäure in der frühen Schwangerschaft senkt das Risiko, dass das Kind mit einem offenen Rückenmarkskanal (Spina bifida) zur Welt kommt.

Vitaminüberversorgung

Eine Vitaminüberversorgung (Hypervitaminose) kommt fast ausschließlich bei fettlöslichen Vitaminen vor, die im Körper gespeichert werden. Zu einer Überversorgung kommt es meist durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminpräparaten. Vor allem hochdosierte Präparate können den Körper bei unkontrollierter Einnahme schädigen. Bekannte Risiken sind etwa eine Leberschädigung durch eine Überdosierung von Vitamin A oder Nierensteine bei Langzeiteinnahme von Vitamin D. Eine längerfristige Einnahme von Vitaminen sollte deshalb nur nach einer fachlichen Beratung beim Arzt oder Apotheker erfolgen.

Autor*innen

S. Göbel | zuletzt geändert am um 14:48 Uhr