Was tun bei Insektenstichen?

Allergische Reaktion bei Kindern

Bei einem Wespen- oder Bienenstich droht eine allergische Reaktion. Eltern von betroffenen Kindern sollten daher Maßnahmen ergreifen wie die Mitnahme eines Notfallsets oder eine Immuntherapie.

Reagiert die Haut eines Kindes nach einem Insektenstich auch an Körperregionen, die von der Einstichstelle entfernt liegen, deutet dies auf eine allergische Reaktion hin. In diesem Fall sollten Eltern den Kinder- oder Jugendarzt informieren. Im Frühjahr und Sommer ist die Mitnahme eines Notfallsets bei Ausflügen in die Natur ratsam, um schnell reagieren zu können. Beim Arzt bekommen Eltern und Kinder eine Unterweisung, wie das Notfallset eingesetzt wird.

Immunisierung nicht immer zu empfehlen

Als präventive Maßnahme bietet sich daneben eine Immuntherapie an – allerdings nur dann, wenn sich die Allergie gegen Insektengifte in körperlichen Symptomen wie Schwindel, Übelkeit oder Atemnot bemerkbar gemacht hat. „Eine Ausnahme sind Asthmapatienten, da die Desensibilisierung gegen Insektengift bei ihnen zu Lungenproblemen führen kann. Immundefekte oder schweren Herzerkrankungen können ebenso gegen eine solche Therapie sprechen“, schränkt Kinder- und Jugendarzt Prof. Hans-Jürgen Nentwich ein.

Immuntherapie erfordert gute Mitarbeit des Kindes

Da die Immunisierung viele Arztbesuche und eine gute Mitarbeit des Kindes erfordert, raten Ärzte frühestens im Alter von 5 Jahren zur Desensibilisierung. Prof. Nentwich erklärt: „Die Therapie dauert zwischen drei und fünf Jahren. Dabei wird der Körper schrittweise – in der Regel mittels Injektionen – an höhere Dosen des Insektengifts gewöhnt. Nach der Behandlung muss der Patient noch etwa eine halbe Stunde beobachtet werden, damit Fachpersonal im Fall einer allergischen Reaktion schnell anwesend ist und handeln kann.“

Quelle: Kinderärzte im Netz

Autor*innen

Leonard Olberts | zuletzt geändert am um 11:52 Uhr