Therapietreue ist ein Muss

Arzneimittel nach Herzinfarkt

Nach einem Herzinfarkt ist nichts mehr wie vorher. Neben der Umstellung des Lebensstils sehen sich die Betroffenen mit einer Vielzahl neuer Medikamente konfrontiert. Doch was leisten die Arzneimittel und was ist bei ihrer Einnahme zu beachten?

Ein Herzinfarkt entsteht, wenn Blutgerinnsel Gefäße des Herzens verstopfen und so die Sauerstoffversorgung der Herzmuskeln unterbrechen. Die betroffenen Areale sterben ab und es kommt zu starken Schmerzen hinter dem Brustbein, die bis zu Armen, Hals, Oberbauch und Rücken ausstrahlen. Weitere Symptome sind Atemnot, Panik und ein Engegefühl in der Brust. Auf die intensivmedizinische Betreuung folgen meist Rehabilitationsmaßnahmen. Zurück im Alltag ist der  Betroffene auf die Einnahme verschiedener Medikamente angewiesen.

Was leistet die Langzeittherapie nach dem Herzinfarkt?

Nach dem Krankenhausaufenthalt bekommen die Patienten blutgerinnungshemmende Medikamente verschrieben. Diese verhindern, dass sich erneut Blutgerinnsel bilden und einen weiteren Herzinfarkt auslösen. In vielen Fällen treten Arzneimittel hinzu, welche den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken. Sie haben die Aufgabe, die Blutgefäße gesund zu halten. Denn in gesunden Gefäßen lagern sich mit geringerer Wahrscheinlichkeit Gerinnsel ab.

Was ist bei der Arzneimitteleinnahme zu beachten?

Wichtig ist, die verschriebenen Medikamente regelmäßig und konsequent einzunehmen. Wer sie absetzt, riskiert einen weiteren Herzinfarkt. Doch viele Patienten haben ihre Bedenken. Sie fühlen sich irritiert, weil die Fabrikate der Arzneimittel wechseln. Darüber hinaus fürchten sie Neben- und Wechselwirkungen. Klarheit schafft ein Gespräch mit dem Apotheker. Er weiß, welche Präparate gleichwertig sind und welche Arzneimittel sich miteinander kombinieren lassen. Gerne hilft er dabei, einen Medikationsplan zu erstellen. Dieser erfasst alle verschriebenen und selbstgekauften Medikamente mit Dosierung, Einnahmehinweise und Behandlungsgrund. Das erleichtert die Arzneimitteleinahme, hilft, drohende Wechselwirkungen zu erkennen, fördert das Verständnis und erhält die Motivation.

Weitere Informationen, damit Betroffene sich nach einem Herzinfarkt wieder im Alltag zurecht finden, erhalten diese bei der Deutschen Herzstiftung e.V., der Deutschen Liga zur Bekämpfung von Herzrhythmusstörungen, der Deutschen Gesellschaft für Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. und bei der Deutschen Hochdruckliga e.V.

Autor*innen

20.10.2015 | Susanne Schmid/Apothekerkammer Niedersachsen