Wer ständig aufschiebt ist krank

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Steuererklärung liegen lassen, das Fensterputzen auf morgen verlegen: Anstatt unangenehme Dinge sofort zu erledigen, schiebt man sie auf den nächsten Tag. Das ist nicht immer ein Zeichen von Faulheit. Es kann sich auch um eine Krankheit handeln: Prokrastination, das chronische Aufschieben.

Aufschieben kommt selten allein

Vom chronischen Aufschieben spricht man, wenn der Betroffene darunter leidet. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise Studenten ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu spät abgeben oder ein Arbeitnehmer seine Abgabetermine immer wieder verschiebt. Ursachen gibt es viele: Angst zu versagen, Abneigung gegen spezielle Aufgaben, Fehleinschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit. Prokrastination tritt oft als Teil einer anderen psychischen Störung auf, wie einer Depression, einer krankhaften Angst oder eines Aufmerksamkeits-Defizit.

Ab wann der Betroffene unter einer Krankheit leidet, lässt sich nicht genau bestimmten. Die Grenzen zwischen einfachem Widerwillen und Prokrastination verschwimmen oft. Wer Angst hat betroffen zu sein, sollte sich daher einer psychologischen Begutachtung unterziehen.

Spaß an der Arbeit

Für Betroffene gibt es Hilfe: Beratungsstellen, Gruppen-Training oder eine Psychotherapie. Um vorzubeugen, beherzigen Sie folgende Tipps

  • Strukturieren Sie ihr Arbeitsverhalten.
  • Setzen Sie sich realistische Ziele.
  • Lassen Sie sich nicht ablenken.
  • Vereinbaren Sie mit sich selbst ein bestimmtes Zeitfenster, indem Sie die Arbeit erledigen.
  • Verbinden Sie ihre Aufgabe nicht mit negativen Gedanken oder Gefühlen.
  • Erlernen Sie neue Arbeitsmethoden.

Autor*innen

Isabelle Hübler | zuletzt geändert am um 16:50 Uhr