Body-Adiposity-Index sagt wenig aus

BAI – Alternative zum BMI?

Nach wie vor ist es üblich, Übergewicht mit dem Body-Mass-Index zu beurteilen. Doch um den genauen Körperfettanteil zu prüfen, eignet sich der neu entwickelte Body-Adiposity-Index angeblich besser. Eine neue Studie ergab allerdings, dass er nicht mehr aussagt als der altbekannte BMI.

Körperfettanteil berechnen

Ab wann ein Mensch übergewichtig ist, lässt sich nicht so einfach festlegen. Der Körper-Massen-Index, besser bekannt als Body-Mass-Index (BMI), ist eine Möglichkeit Übergewicht einzuschätzen. Der BMI hat allerdings Schwächen: Er berücksichtigt nicht, dass die Muskelmasse schwerer wiegt als Körperfett. Zudem sagt der BMI nichts über die Verteilung des Körperfetts aus, welche für die Gesundheit entscheidend ist. Gerade das Bauchfett um die Taille ist gefährlich, es begünstigt Arterienverkalkung.

US-amerikanische Forscher entwickelten darum eine Gleichung, die den prozentualen Körperfettanteil genauer bestimmen soll, den Body-Adiposity-Index (BAI). Der BAI berücksichtigt zusätzlich den Hüftumfang. Seine Formel lautet: Hüftumfang in Zentimeter geteilt durch die Körperlänge in Meter hoch 1,5 minus 18 (kg/m1,5  - 18).

BMI schlägt BAI

Die Ernährungsmediziner vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung verglichen verschiedenen Messmethoden miteinander. Dazu analysierten sie die Daten von Männern und Frauen, deren Körperfett man mit Hilfe einer Magnet-Resonanz-Tomografie in früheren Studien gemessen hatte. Das Ergebnis: Der Body-Adiposity-Index ist nicht die bessere Alternative zum BMI.

„Wir konnten zeigen, dass der BAI dem altbekannten BMI bei der Einschätzung des prozentualen Körperfettanteils nicht überlegen ist“, erklärt Studienleiter Matthias Schulze. „Insbesondere bei den männlichen Studienteilnehmern war die Einschätzung des prozentualen Körperfettanteils mit Hilfe des BAI ungenau.“ Bei der der Bestimmung des Diabetes-Risikos sind allerdings weder BMI noch BAI aussagekräftig genug. Eine sinnvolle Methode, das Diabetes-Risiko einzuschätzen, sei vielmehr die Taillenumfang-Messung.  

Autor*innen

22.02.2012 | Julia Heiserholt