Tipps zur Vorbeugung und Behandlung

Harnweginfekt und Blasenentzündung

In der Badesaison häufen sich die Fälle von Harnweginfekten und Blasenentzündung. Betroffen sind vor allem Frauen und Mädchen. Zur Behandlung eignen sich je nach Stärke der Beschwerden pflanzliche Präparate oder Antibiotika.

Dass das Sitzen auf kalten Steinen eine Blasenentzündung nach sich zieht, ist eine alte Weisheit. Dies liegt daran, dass sich die verantwortlichen Bakterien im Kalten wohler fühlen als im Warmen. Der gleiche Effekt stellt sich ein, wenn nasse Badekleidung längere Zeit auf der Haut verbleibt, denn das verdunstende Wasser entzieht dem Körper Wärme und lässt ihn auskühlen.
Frauen entwickeln leichter eine Blasenentzündung, da ihre Harnröhre kürzer ist als die von Männern. In Zeiten hormonellen Umstellung wie der Schwangerschaft oder den Wechseljahren erhöht sich die Gefahr zusätzlich. Auch Verhütungscremes und Intimwaschlotionen leisten einer Blasenentzündung Vorschub.

Behandlung mit pflanzlichen und homöopathischen Medikamenten

Eine Blasenentzündung macht sich durch häufigen Harndrang und Brennen beim Wasserlassen bemerkbar. Bei den ersten Anzeichen ist es wichtig, viel zu trinken. So lassen sich die Erreger teilweise aus dem Körper spülen. Harntees verstärken den durchspülenden Effekt. Je nach Zusammensetzung entspannen sie zusätzlich die Blasenmuskulatur und wirken leicht antibiotisch. Empfehlenswert sind auch homöopathische Mittel mit Cantharis. Präparate aus Goldrute vermitteln einen entzündungshemmenden, durchspülenden und krampflösenden Effekt. Tabletten aus Bärentraubenblättern töten sogar Bakterien ab, dürfen aber nicht länger als eine Woche eingenommen werden. Ebenfalls leicht antibiotisch wirkt eine Kombination aus Meerrettich und Kapuzinerkresse. Zur langfristigen Vorbeugung eines Infekts eignen sich Cranberrysäfte oder -Tabletten, da sie die Anheftung von Bakterien in den Harnwegen verhindern.

Ab wann zum Arzt?

Harnweginfekte bei Kindern und Männer gehören grundsätzlich in die Hand eines Arztes. Bei Frauen empfiehlt sich der Gang zum Arzt, wenn die Beschwerden länger als fünf Tage anhalten, es in der Nierengegend schmerzt oder sich Blut im Urin zeigt. Lassen sich Bakterien im Urin nachweisen, verschreibt der Doktor ein Antibiotikum, um die Erreger zu beseitigen. Antibiotika sind konsequent bis zur letzten Tablette einzunehmen, da sich sonst Resistenzen bilden.

Autor*innen

26.05.2015 | Susanne Schmid/Bundesvereinigung Deutscher Apotheker Apothekerverbände