Blutdruck täglich kontrollieren

Hitze bei Bluthochdruck gefährlich

In den kommenden Tagen klettert das Thermometer auf Werte deutlich über 30 Grad Celsius – eine besonders starke Belastung für Menschen mit Bluthochdruck oder einer Herzerkrankung. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. (DHL) rät Betroffenen, bei Hitze täglich ihren Blutdruck zu kontrollieren.

Bei Hitze sinkt der Druck

Hitze belastet den Kreislauf enorm. Der Blutdruck sinkt, da sich die Blutgefäße erweitern. Blutdrucksenkende Medikamente verstärken diesen Effekt zusätzlich. Die Folge können Schwindel, Übelkeit und Herz-Kreislauf-Probleme sein. „Sinkt bei länger anhaltenden Temperaturen über 25 Grad Celsius der systolische Blutdruckwert dauerhaft auf 110 mmHg oder sogar darunter, sollten Betroffene ihren Arzt aufsuchen“, empfiehlt Universitätsprofessor Dr. med. Hans-Georg Predel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DHL. Hier ist eventuell eine vorübergehende Dosisreduktion notwendig. Allerdings sollten Betroffene den Blutdruck weiterhin kontrollieren, um bei einem Anstieg rechtzeitig gegenregulieren zu können. Dauert die Hitzeperiode nur wenige Tage, ist eine Anpassung der Medikamente meist nicht erforderlich.

Herzinfarkt vorbeugen

Steigen die Außentemperaturen von einem auf den nächsten Tag um mehr als fünf Grad Celsius, wächst die Gefahr für einen Herzinfarkt für Menschen mit Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 60 Prozent. Denn durch die plötzliche Hitze drohen Herzrhythmusstörungen. Ein Risiko besteht auch, wenn die Temperatur wieder stark abfällt oder der Luftdruck schwankt. Dann können sich die Herzkranzgefäße verkrampfen. „Bluthochdruck-Patienten sollten besonders in diesen Situationen täglich ihren Blutdruck kontrollieren, ausreichend trinken und gegebenenfalls nach Absprache mit ihrem Arzt die Medikamente anpassen“, rät Predel.

Auch bei Urlaubsreisen in Länder mit hohen Temperaturen rät die DHL, Menschen mit Bluthochdruck vorzusorgen: Sie sollten längere Auslandsaufenthalte mit ihrem Arzt absprechen.

Autor*innen

02.07.2015 | Sandra Göbel/DHL