Koffein senkt Blutdruck von Nichtrauchern

Kaffee gegen Bluthochdruck?

Eine Tasse Kaffee am Tag senkt den Blutdruck auf Dauer und schützt somit vor Herzinfarkten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies gilt allerdings nur für Nichtraucher, wie eine Studie des Universitätsspitals Lausanne ergab.

Erst hoch, dann runter

Obwohl Kaffee den Blutdruck kurzfristig erhöht, ist der Effekt auf Dauer genau anders herum. „Das ist vergleichbar mit Joggen: Auch wenn der Blutdruck während des Rennens steigt, schützt regelmäßiger Sport vor Herzkreislaufschäden“, sagt Studienleiter Idris Guessous.

Kaffeekonsum genetisch bedingt

An der Schweizer Studie nahmen 16.000 Männer und Frauen teil. Die Forscher untersuchten den Blutdruck sowie die Gene der Probanden. Es zeigt sich, dass das Gen CYP1A2 die Höhe des Kaffeekonsums mitbestimmt. Wie viel koffeinhaltige Getränke ein Mensch pro Tag trinkt, ist daher auch genetisch bestimmt, folgerten die Forscher. 

Das Gen CYP1A2 ist der Bauplan des gleichnamigen Eiweißes, welches beim Abbau von Koffein in der Leber eine wichtige Rolle spielt. Die Studienteilnehmer, die eine sehr leistungsstarke Variante des Eiweißes geerbt hatten, tranken im Durchschnitt mehr Kaffee und hatten einen niedrigeren Blutdruck als diejenigen mit einer schwächeren Variante von CYP1A2.

Rauch vernebelt Schutzeffekt

Von der blutdrucksenkenden Wirkung profitieren allerdings nur Nichtraucher. Zigarettenrauch verstärkt die Aktivität von CYP1A2 und beschleunigt den Koffeeinabbau in der Leber. Menschen, die rauchen und zugleich mit einer weniger effizienten Eiweißvariante ausgestattet sind, ziehen daher keinen Vorteil aus häufigem Kaffeetrinken.

Autor*innen

26.04.2012 | Isabelle Hübler