Zu viel Essen beeinträchtigt das Gedächtnis

Kalorien schlagen aufs Hirn

Gedächtnisstörungen im Alter sind meistens ein Vorbote von Alzheimer. Zuviel Essen erhöht das Risiko für Vergesslichkeit: Senioren, die täglich bis zu 6000 Kalorien verzehren, sind doppelt so gefährdet wie Menschen, nur etwa 1500 Kalorien zu sich nehmen. Das ergab eine Untersuchung an der Mayo Clinic in Scottsdale.

Große Portionen schaden dem Hirn

Zu viel Essen schadet dem Herz-Kreislauf-System, das ist seit langem bekannt. US-amerikanische Forscher wollten herausfinden, wie sich hochkalorisches Essen auf das Gehirn und im Speziellen auf seine Gedächtnisleistung im höheren Alter auswirkt. Dazu fragten sie 1.233 Menschen im Alter von 70 bis 89 Jahren, wie viele Kalorien sie täglich zu sich nehmen. Keiner unter den Studienteilnehmern litt unter einer Demenzerkrankung. Die Wissenschaftler teilten die Teilnehmer in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe bildeten diejenigen, die weniger als 1500 Kalorien pro Tag aufnahmen. In der zweiten Gruppe enthielt die tägliche Nahrungsration bis zu 2100 und in der dritten Gruppe bis zu 6000 Kalorien. Der durchschnittliche Energiebedarf von Menschen ab 50 Jahren liegt normalerweise bei etwa 1700 Kalorien bei Frauen und 2100 bei Männern.

Vielesser haben Erinnerungslücken

Das Studienergebnis zeigte, dass die Teilnehmer der dritten Gruppe, also die Vielesser, im größeren Maße geistig abbauten, als die Wenigesser. Die Senioren der ersten Gruppe erwiesen sich dagegen am fittesten. Die Forscher berechneten, dass die hohe Kalorienaufnahme das Risiko für Gedächtnisstörungen im Alter und damit auch die Gefahr einer Alzheimererkrankung um das Doppelte steigert. „Kaloriensparen und gesunde Ernährung könnten ein einfacher Weg sein, Gedächtnisverlust im Alter zu verhindern“, folgert Studienleiter Yonas Geda daraus.

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 08:12 Uhr