Stress besser verarbeiten

Mit Yoga Krankheiten heilen?

Yoga tut Körper und Seele gut – nicht umsonst ist diese Praxis aus Fernost hierzulande sehr beliebt. US-amerikanische Forscher entdeckten ein weiteres Potenzial von Yoga: Es hilft möglicherweise bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen, die infolge von Stress entstehen.

Yoga wirkt aufs Nervensystem

Neurotransmitter sind Botenstoffe, die Information von einer Nervenzelle zur nächsten weitergeben. Einer der wichtigsten Neurotransmitter des zentralen Nervensystems – die so genannte y-Aminobuttersäure – hemmt die Weitergabe von Stressreizen. Zu viel Stress beeinträchtigt allerdings die Funktion dieses Neurotransmitters. Oft kommt es dann zu Angststörungen, Depressionen oder zu einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass regelmäßige Yoga-Übungen diesen Neurotransmitter aktivieren. Sie werteten die Ergebnisse einer vorangegangenen Studie aus. Für diese absolvierte ein Teil der Probanden ein zwölfwöchiges Lauftraining und eine weitere Gruppe führte über den gleichen Zeitraum hinweg Yoga-Übungen durch. Am Ende stellten die Forscher fest, dass sich nur bei den Yoga-Praktizierenden der Anteil des Neurotransmitters y-Aminobuttersäure im Nervensystem erhöht hatte.

Psychische Störungen behandeln

„Yoga ist bekannt dafür, Störungen des Nervensystems, die von Stress ausgelöst werden, zu mildern. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Yoga somit auch Symptome vieler psychischer Erkrankungen abschwächen kann“, erklärt Studienleiter Chris Streeter. Weitere Studien sollen zeigen, wie sich Yoga oder vergleichbare Körperübungen in die Behandlung von psychischen Störungen integrieren lassen.

Autor*innen

07.03.2012 | Julia Heiserholt