Frauen stärker gefährdet als Männer

Risiko: Metabolisches Syndrom

Frauen, die sich wenig bewegen, leiden häufiger am metabolischen Syndrom als Männer. Dabei reichen 30 Minuten körperlicher Aktivität täglich, um gesund zu bleiben. Das ergab eine amerikanische Studie.

Tödliches Quartett

Hinter dem metabolischen Syndrom verbirgt sich eine Gruppe von Risikofaktoren, die sich gegenseitig bedingen und verstärken. Dazu zählen hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck, Übergewicht und ein erhöhter Blutzucker. Mediziner nennen diese vier Risikofaktoren tödliches Quartett, da sie zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen.

Mehr als 1.000 Männer und Frauen nahmen an einer Studie der Universität in Oregon, USA  teil. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Frauen sich pro Tag etwa 18 Minuten mäßig bis kräftig bewegten. Männer hingehen waren mehr als 30 Minuten täglich körperlich aktiv. „Diejenigen, die sich mindestens 30 Minuten pro Tag bewegten, hatten ein geringeres Risiko am metabolischen Syndrom zu erkranken“, erklärt Studienleiter Paul Loprinzi.

Obwohl die Frauen gesünder lebten, indem sie beispielsweise nicht rauchten oder sich gesund ernährten, hatte der Mangel an Aktivität eine negative Wirkung auf ihre Gesundheit. Mehr als eine von drei Frauen litt am metabolischen Syndrom.

Frauen bewegen sich weniger

Der Grund weshalb Frauen sich weniger bewegen, liegt in ihrer Kindheit. „Die Eltern neigen dazu, sich mehr um die Sicherheit von Mädchen zu sorgen. Sie geben ihnen weniger Freiraum bei Outdoor-Aktivitäten und Spielzeiten als den Jungs“, erklärt Studienassistent Bradley Cardinal. Dieses Verhaltensmuster setzt sich bis in das Erwachsenenalter fort. „Frauen haben im Vergleich zu Männern weniger Vertrauen in ihre Fähigkeiten Übungen zu machen und Barrieren zu überwinden“, fügt Loprinzi hinzu.

Die Studienteilnehmerinnen gaben zudem an, aufgrund der Kindererziehung weniger Zeit für Sport zu haben. Allerdings lässt sich Bewegung gut in den Alltag einbauen, wie zum Beispiel Treppen steigen statt im Aufzug zu fahren oder während des Telefonierens umherzulaufen statt dabei zu sitzen.

Autor*innen

12.04.2012 | Isabelle Hübler