Leichtes Training senkt den Blutdruck

Sport bei Lungenhochdruck

Menschen mit Lungenhochdruck profitieren von einem individuell auf sie abgestimmten Sportprogramm. Es verringert den Druck in den Lungengefäßen und verbessert die körperliche Belastbarkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Überblicksstudie der Universität von Texas.

Training individuell anpassen

Die US-amerikanischen Forscher analysierten die Daten von 16 Untersuchungen mit über 400 Teilnehmern. Menschen, die regelmäßig ein individuell angepasstes Trainingsprogramm absolvierten, verbesserten demzufolge ihren Blutdruck in den Lungengefäßen. „Das Studienergebnis bedeutet aber natürlich nicht, dass Patienten mit Lungenhochdruck jetzt einfach losjoggen oder heftige Mountainbike-Touren starten sollten“, kommentiert Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und praktizierender Lungenfacharzt in einer Augsburger Gemeinschaftspraxis. „Die Sicherheit und Effektivität von regelmäßiger sportlicher Aktivität, die in dem Review belegt wurde, bezieht sich vielmehr auf ein medizinisch überwachtes Ausdauertraining geringer Intensität, wie es zum Beispiel für Patienten mit Herzschwäche in so genannten Herzsportgruppen angeboten wird. Entsprechende wohnortnahe Trainingsmöglichkeiten bieten auch ambulante Lungensportgruppen. Durch eine geeignete Auswahl der Trainingsinhalte Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit lässt sich individuell für jeden Patienten ein wirksames Trainingsprogramm aufbauen. Bevor Betroffene also irgendein Fitnessprogramm beginnen, sollten sie das bitte mit ihrem Lungenfacharzt besprechen“, rät Dr. Hellmann.

Anzeichen für Lungenhochdruck

Lungenhochdruck tritt isoliert oder als Begleiterkrankung verschiedener Lungenerkrankungen auf und betrifft sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche. Am häufigsten tritt die pulmonale Hypertonie zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Ursache sind stark verengte Blutgefäße in der Lunge. Dadurch erhöht sich der Blutdruck in den Lungengefäßen, was unbehandelt nach und nach das Herz überlastet. Denn dieses muss gegen den erhöhten Druck anpumpen. Betroffene leiden bereits bei geringer Belastung unter Atemnot, blauen Lippen, Beinödemen, Brustschmerzen und allgemein schneller Ermüdung. Langfristig droht eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz), im Endstadium Herzversagen.

Die Diagnose Lungenhochdruck wird oft erst gestellt, wenn die rechte Herzkammer bereits eine eingeschränkte Leistung aufweist. Bestimmte Medikamente senken den Bluthochdruck in den Lungengefäßen. Ein vom Arzt festgelegtes Sportprogramm verbessert die Lebensqualität zusätzlich, indem es die Belastbarkeit erhöht.

Zusammenfassung der Studie

Autor*innen

Sandra Göbel/BdP | zuletzt geändert am um 16:55 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.