Spaziergänge für Asthmatiker wichtig

Vitamin-D-Spiegel und Asthma

Menschen mit Asthma, die einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufweisen, erleiden deutlich häufiger Asthmaanfälle als Patienten mit normalem Vitamin-D-Spiegel. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität in Tel Aviv. Die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) erklären, worauf Asthmatiker im Winter achten sollten.

Den Vitamin-D-Spiegel überprüfen

Die Wissenschaftler der Universität in Tel Aviv untersuchten vier Millionen Menschen im Alter zwischen 22 und 50 Jahren, von denen knapp 21.000 Personen an Asthma litten. Dabei stellten sie fest: Asthmatiker erleiden bis zu 25 Prozent häufiger Asthma-Anfälle, wenn sie einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben. Die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) raten Asthmatikern, die trotz medikamentöser Behandlung noch unter asthmatischen Beschwerden leiden, auf eine gute Versorgung mit Vitamin D zu achten. Sie sollten gegebenenfalls ihren Vitamin-D-Spiegel vom Arzt überprüfen lassen.

Täglich vor die Tür

Vitamin D, auch als Sonnenvitamin bezeichnet, ist stark am Stoffwechsel beteiligt. Es fördert die Kalziumaufnahme aus dem Darm und damit die Knochenmineralisierung. Nur 10 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs nimmt der Mensch über die Nahrung auf. Die übrigen 90 Prozent bildet der Körper aus Vitaminvorstufen (Provitaminen) in der Haut. Dafür benötigt er UV-Strahlen der Sonne. Bei nachlassender Strahleneinwirkung im Winter droht ein Vitamin-D-Mangel, der übermäßigen Knochenabbau und Zahndefekte begünstigt.

„Gerade in der jetzt beginnenden dunklen Jahreszeit sind daher tägliche Spaziergänge an der frischen Luft – am besten in der Mittagszeit – ratsam“, empfiehlt Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. „Um den Vitamin-D-Speicher aufzufüllen, sollte man sich täglich mindestens eine halbe Stunde im Tageslicht aufhalten.“

Vitamin-D-reich ernähren

Bei der Ernährung sollten Asthmatiker Lebensmittel mit Vitamin D bevorzugen. Gute Vitamin-D-Lieferanten sind fetter Seefisch wie Thunfisch und Hering, Eigelb, Sesam und Lebertran. Auch Rinderleber und Milchprodukte enthalten Vitamin D. „Allerdings ist der Vitamin-D-Gehalt der Milch von der Jahreszeit abhängig und im Sommer etwa um das Zehnfache höher als im Winter“, erklärt Prof. Morr. Sollte ein ausgeprägter Vitamin-D-Mangel vorliegen, der sich auch mit den genannten Maßnahmen nicht beheben lässt, könne der behandelnde Arzt eine Vitamin-D-Gabe in Form eines Nahrungsergänzungsmittels in Erwägung ziehen, meint der Experte abschließend.

Autor*innen

25.11.2014 | Sandra Göbel/DLS