Regelmäßige Kontrollen einplanen

Bei Diabetes an die Leber denken

Erhöhte Blutzuckerwerte verändern die Leberfunktion. Das begünstigt Erkrankungen wie Fettleber und Leberzirrhose. Regelmäßige Kontrollen minimieren das Risiko.

Ob Niere, Augen oder Blutdruck – Kontrolltermine gehören für Diabetiker zur Routine. Diese regelmäßigen Untersuchungen helfen dabei, Folgeerkrankungen früh zu erkennen oder abzuwenden. „Oft wird bei der Vorsorgeuntersuchung der Diabetes-Patienten aber ein anderes, oft betroffenes Organ vergessen“, warnt Prof. Dr. Michael P. Mann, Vorstandsvorsitzender der deutschen Leberstiftung. Gemeint ist die Leber  – wichtiger Schauplatz der Verdauung, Entgiftung und Blutgerinnung.

Wie Diabetes zur Fettleber führt

Mangels Insulin steigt bei Diabetikern der Blutzuckerspiegel. Dieses Überangebot an Zucker regt wiederum die Leber dazu an, aus Zucker Fett zu produzieren. Das neugebildete Fett lagert sich in den Leberzellen ab und trägt zur Bildung einer Fettleber bei.

Von der Fettleber zur Leberzirrhose

In einigen Fällen entzündet sich die Fettleber. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von einer Fettleberhepatitis. Im Zuge der Entzündung bildet sich eine Leberzirrhose, wobei die Leber vernarbt. Dabei geht gesundes, funktionstüchtiges Lebergewebe zu Grunde und die Leber verliert an Wirkungskraft.

Erhöhtes Risiko für Leberkrebs

Krankhafte Veränderungen der Leber erhöhen das Risiko für Leberkrebs. Das betrifft sämtliche Stadien der Erkrankung, begonnen bei der Fettleber bis hin zur Leberzirrhose. Die Prozesse verlaufen zunächst unbemerkt und schmerzfrei. Die Deutsche Leberstiftung empfiehlt deshalb Diabetikern, in regelmäßigen Abständen ihre Leberwerte überprüfen zu lassen. Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen.

Erhöhtes Risiko für Virushepatitis

Häufig beinhaltet die Leberuntersuchung auch einen Hepatitis-Test. Denn die virusbedingte Leberinfektion fällt bei Diabetikern besonders schwer aus. Dies liegt daran, dass erhöhte Blutzuckerspiegel das Immunsystem schwächen. Im Falle einer frühen Diagnose lässt sich die Virushepatitis gut behandeln.

Quelle: Deutsche Leberstiftung

Autor*innen

Susanne Schmid/ Deutsche Leberstiftung | zuletzt geändert am um 17:21 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.