Unfall-Prävention für Jugendliche

P.A.R.T.Y.-Aktionswoche 2017

Vom 8.–12. Mai ist P.A.R.T.Y.-Aktionswoche. Schulklassen haben dann die Möglichkeit, eine Trauma-Station zu besuchen und sich mit Unfallopfern auszutauschen. Die Eindrücke auf Station sollen die Jugendlichen für Verkehrssicherheit sensibilisieren.

Eindrücke aus erster Hand: Rundgang und Patientengespräche

P.A.R.T.Y. steht für „Prevent Alcohol and Risk Related Trauma in Youth“. Frei übersetzt geht es um die Prävention von durch Alkohol und risikoreiches Verhalten verursachte Verletzungen bei Jugendlichen. Das P.A.R.T.Y.-Projekt richtet sich an Schüler zwischen 15 und 18 Jahren. Teilnehmende Schulklassen besuchen eine Unfallklinik in ihrer Region. Dort erfahren die Schüler, wie die Versorgung von schwerverletzten Unfallopfern abläuft: vom Rettungswagen oder Helikopter in den Schockraum, von der Intensivstation über die Normalstation bis zur physiotherapeutischen Betreuung. Auf den Stationen lernen die Jugendlichen Verletzte kennen. Die Patienten berichten, wie sich ihr Leben durch einen Unfall verändert hat und welche familiären oder beruflichen Folgen er hatte. So gewinnen die Jugendlichen Eindrücke aus erster Hand. „Wer einmal hautnah erlebt, welche Folgen ein Verkehrsunfall haben kann, vergisst das nie wieder“, meint der Unfallchirurg Prof. Dr. Ingo Marzi.

Rollenspiel: Mittagessen mit Handicap

In einigen Kliniken steht auch ein „Mittagessen mit Handicap“ auf dem Programm. Dabei tragen die Jugendlichen eine Armschlinge oder ein Stiffneck (Halswirbelsäulen-Schiene). Damit werden sie in die Lage eines verletzten Patienten versetzt und herausgefordert, vermeintlich einfache Dinge des täglichen Lebens zu erledigen. Darüber hinaus halten Unfallchirurgen und Polizisten Vorträge – ohne erhobenen Zeigefinger. Professor Dr. Bertil Bouillon, der die Initiative aufgebaut hat, erläutert: „Jugendliche sollen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen am P.A.R.T.Y.-Tag in die Lage versetzt werden, in kritischen Situationen kluge Entscheidungen zu treffen. Denn riskantes Verhalten oder Fahren unter Alkohol gefährdet nicht nur Jugendliche selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.“

Initiator des Projekts ist die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) in Zusammenarbeit mit der AUC – Akademie der Unfallchirurgie (AUC). Lehrer können ihre Schulklasse zur Teilnahme anmelden. Das Anmeldeformular, weitere Informationen zur P.A.R.T.Y.-Aktionswoche und alle Standorte auf einen Blick finden Interessierte unter http://www.party4school.de/index.php?id=762.

Quelle: DGU

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 16:15 Uhr