So dampfen die Deutschen

E-Zigaretten: Neue Umfrage

Waren E-Zigaretten vor kurzem noch eine exotische Rarität, sind sie inzwischen immer öfter auf Deutschlands Straßen zu sehen. Werden die umstrittenen Nikotinverdampfer herkömmliche Glimmstängel bald ablösen? Laut einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ist dies unwahrscheinlich.

Steigendes Interesse am Dampfen

Seit einigen Jahren interessieren sich Immer mehr Deutsche für E-Zigaretten. Dies haben die Wissenschaftler des DKFZ in ihrer neuen Umfrage zum Nikotingebrauch herausgefunden. So hatten im Jahr 2012 nur sechs Prozent der befragten Raucher die Verdampfer ausprobiert. In diesem Jahr waren es dagegen schon 19 Prozent der Raucher und fast neun Prozent aller Befragten (Raucher, Exraucher und Nichtraucher).

Die meisten Dampfer belassen es allerdings bei einem kurzen „Schnuppern“: Weniger als ein Prozent der Befragten verwendet E-Zigaretten auf Dauer. Auch diejenigen, die vom Rauchen loskommen wollen, greifen nur sehr selten zur E-Zigarette. „In Deutschland findet momentan kein Ersatz der Tabak- durch E-Zigaretten statt“, erklärt Dr. Martina Pötschke-Langer, die Leiterin der Stabstelle Krebsprävention beim DKFZ.

Hohe Akzeptanz für Dampfverbote

Obwohl immer mehr Menschen E-Zigaretten ausprobieren, lehnen es fast drei Viertel der Befragten ab, diese in Rauchverbotsbereichen zu verwenden. Sie sind der Ansicht, dass das Rauchverbot in Gaststätten ebenso für E-Zigaretten gelten sollte. Dies gilt übrigens auch für mehr als die Hälfte der befragten Raucher. Aktuell fällt das Dampfen nicht unter das Rauchverbot, weil E-Zigaretten Nikotin freisetzen, ohne dabei etwas zu verbrennen.

Gesundheitsrisiken noch nicht geklärt

Wie gefährlich E-Zigaretten für die Gesundheit sind, ist umstritten. Klar ist, dass sie erheblich weniger schaden als die normalen Tabakzigaretten. Allerdings haben Studien bereits krebserregende Substanzen im Dampf von E-Zigaretten nachgewiesen, wenn auch in niedrigen Konzentrationen. Für Menschen, die ihre Nikotinabhängigkeit überwinden möchten, gibt es in der Apotheke wirksame Hilfsmittel wie Nikotinkaugummis und -pflaster.

Autor*innen

28.10.2014 | Markus Kessel/ Deutsches Krebsforschungszentrum