Die Wirkung ultrafeiner Partikel

Herzkrank durch Feinstaub

Feinstaub ist allgegenwärtig – er quillt aus Industrieschornsteinen, Autoauspuffen oder Heizanlagen und beeinflusst nachweislich unsere Gesundheit. Inzwischen rücken seine ultrafeinen Anteile vermehrt in den Fokus der Forscher. So belegt eine Studie des Helmholtz Zentrums München eindrucksvoll, wie diese so genannten ultrafeinen Partikel innerhalb nur weniger Minuten die Herzfunktion von Typ-2-Diabetikern verändern.

Was ist feiner als Feinstaub?

Unter den Begriff Feinstaub fallen alle Schwebstoffe der Luft mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometer (µm). Ihre Schädlichkeit ist schon durch mehrere Studien belegt, die Emission durch EU-weite Grenzwertbestimmungen eingeschränkt. Forscher gehen nun einen Schritt weiter. Sie machen auf ultrafeine Partikel im Feinstaub aufmerksam, für die noch keine Grenzwerte bestehen. Mit 2,5  µm Durchmesser gelangen diese in die Lunge, mit unter 0,1  µm über die Blutgefäße zum Herzen.

Studie zur veränderten Herzaktivität bei Typ-2-Diabetikern

Prof. Dr. Annette Peters überprüfte mit ihrem Forscherteam und Kollegen von der Universität Rochester 64 Typ-2-Diabetiker auf Feinstaub. Spezielle Messgeräte dienten dazu, die individuelle Belastung durch ultrafeine Partikel zu messen. Bereits der 5-minütige Kontakt mit ultrafeinen Partikeln veränderte die zentrale Steuerung der Herzfunktion. Die Forscher sprechen in diesem Zusammenhang von einer veränderten Herzvariabilität. Darüber hinaus bestätigten sich ältere Studienergebnisse. Etwa, dass eine Feinstaubbelastung von mehr als einer Stunde die Herzfunktion einschränkt.

Perspektiven für die Zukunft

„Die Ergebnisse sind alarmierend, da ultrafeine Partikel in unser aller Umwelt vorkommen und gesundheitliche Risiken bergen – insbesondere für Menschen, die bereits ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen tragen, wie die in der Studie gewählten Diabetiker“, kommentiert Prof. Peters das Studienergebnis. Mit ihrer Arbeit  beabsichtigt sie unter anderem „die Forderungen nach Grenzwerten und künftigen Umweltstandards zu untermauern.“

Autor*innen

13.04.2015 | Susanne Schmid/Helmholtz-Zentrum München