Elektronisches Tagebuch bei Migräne

Migräne Radar: Kostenlos mitmachen

Das neue Migräne Radar 2.0 ist online! Es bietet Menschen mit Migräne die Möglichkeit, ein elektronisches Migränetagebuch zu führen – kostenlos und mit individueller Anfallsanalyse.

Das Migräne Radar 1.0 startete 2011 mit einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2011 - Forschung für unsere Gesundheit. Ziel des Projekts der Hochschule Hof war die Untersuchung, inwieweit Umwelteinflüsse, vor allem spezielle Wetterlagen oder Wetterumschwünge, Migräneanfälle auslösen können. Ein Zusammenhang zwischen Wetterumschwüngen und einem vermehrten Auftreten von Migräneanfällen wird vermutet, ein wissenschaftlicher Nachweis steht jedoch noch aus.

Migräne Radar 2.0: was ist neu?

Nun geht das Migräne Radar in die zweite Phase. Wie bisher haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ein elektronisches Migränetagebuch zu führen. Diese Daten fließen anonym in eine deutschlandweite Migräne-Statistik mit ein. Diese Forschungsergebnisse sollen die Ursachen für Migräneattacken sowie räumliche und zeitliche Maxima aufdecken und so in die Behandlung von Migräne einfließen. Ab Herbst 2015 können Sie sich eine individuelle Auswertung Ihrer Migräneattacken ausstellen lassen. Darüber hinaus steht das Migräne Radar zukünftig per App zur Verfügung.

Migräne besser verstehen: Selbst von Online-Analyse profitieren

Was bringt Betroffenen die Teilnahme am Projekt? Das von Ihnen geführte elektronische  Behandlungstagebuch hilft Ihnen dabei, Ihre individuellen Auslöser für Migräne zu erkennen. Denn Mithilfe des Tagebuchs lassen sich Zusammenhänge zwischen dem Auftreten der Migräneanfälle und Jahreszeiten, Ereignissen oder Wetterphänomenen besser nachvollziehen. Daher dient es als Ausgangspunkt für eine gezielte Behandlung und Vorbeugung.

Zusätzlich können Sie Ihr Anfallsmuster mit einer Statistik aus den Daten aller Teilnehmer vergleichen. Ordnen sich Ihre Migräneanfälle zeitlich und räumlich in die Anfallsmaxima in Deutschland ein? Und lassen sich diese Maxima beispielsweise mit bestimmten regionalen Wetterphänomenen in Verbindung bringen? Oder weicht Ihr Anfallsprofil von der allgemeinen Vergleichsstatistik stark ab und es liegen möglicherweise individuelle Auslöser für Ihre Migräneattacken vor? Das Migräne Radar bringt Sie der Beantwortung dieser Fragen ein Stück näher.

Kostenlos registrieren & Forschung unterstützen

Zur Teilnahme am Projekt „Migräne Radar“ sind Menschen aus Deutschland, Österreich sowie der Schweiz aufgerufen. Die Registrierung erfolgt kostenlos. Wer den Migräne Radar vor einer Registrierung erst einmal testen möchte, kann sich mit dem Benutzer "test-teilnehmer" und dem Passwort "test" am System anmelden und probeweise Anfälle eintragen sowie die Kalenderansicht und die Statistiken einsehen. Diese Test-Einträge werden in die Auswertung nicht einbezogen.

Wer sich nicht sicher ist, ob er an Migräne leidet, kann dies mithilfe des Kieler Kopfschmerzfragebogens abschätzen. Eine genaue Diagnose erstellt der Arzt.

Über die Internetseite www.migraene-radar.de haben Sie die Möglichkeit, Ihre Anfälle zu melden und ein elektronisches Migränetagebuch zu führen.

Autor*innen

Sandra Göbel/Hochschule Hof | zuletzt geändert am um 10:47 Uhr