Birke

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Bereits bei den Germanen und Kelten spielte die Birke als Zaubermittel und Frühlingssymbol eine Rolle. Historischen Überlieferungen zufolge glaubten sie, durch einen Birkentrunk Schönheit, Fruchtbarkeit und Stärke zu erlangen und die Druiden weihten ihre Schüler mit einem Birkenzweig. Im 12. Jahrhundert setzte Hildegard von Bingen die Birkenrinde ein, um Wunden zu schließen. Faner diente Birkensaft in der Volksmedizin zur Behandlung von Steinleiden, Gelbsucht, Mundfäule und Hautflecken. Man schrieb dem Saft schweiß- und harntreibende Eigenschaften zu. Heute verwendet man die Birkenblätter und -knospen in Form von Tee als Mittel gegen Blasen- und Nierenleiden, Gicht und Rheuma. Darüber hinaus wird die Birke in vielen Gegenden am 1. Mai als Maibaum aufgestellt, um den Beginn des Frühlings zu feiern.

Wissenschaftlicher Name: Betula pubescens (Moorbirke), Betula pendula (Hängebirke).

Charakteristik

Die Birke ist vom nördlichen Mittelmeerraum bis Sibirien und im gemäßigten Teil Asiens verbreitet. In der Medizin spielen die Moorbirke und die Hängebirke eine Rolle. Es handelt sich um bis zu 30 Meter hohe Bäume oder Sträucher mit weißer Rinde, die sich meist mit der Zeit horizontal abschält oder in eine schwarze Borke umwandelt. Im Frühjahr wachsen der Birke ihre zugespitzen Blätter und länglichen Blüten. Die männlichen Blüten sind gelb und hängen an der Spitze der jungen Triebe, die weiblichen sind grün und wachsen an den kurzen Seitenzweigen. Die Oberfläche der Blätter ist dunkelgrün, die Unterseite hell- bis graugrün. Charakteristisch ist der zackige Rand der Blätter. Bei der Hängebirke erreichen sie eine Breite von bis zu 7 Zentimetern, sind unbehaart und beiderseits dicht mit Harzdrüsen punktiert. Die Blätter der Moorbirke sind oberseits kahl, unterseits behaart und fallen mit einer Maximalbreite von 5 Zentimetern etwas kleiner aus. Medizinisch verwendet werden von beiden Birkenarten die Rinde, die Blätter und Knospen sowie Birkensaft und Öl, welches aus der Rinde gewonnen wird. Die Blätter und Knospen werden im Frühling geerntet und an der Luft getrocknet.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei Rheuma, Gicht, Nierensteinen, bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Hauterkrankungen
Äußere Anwendung: bei Hautproblemen, Kopfschuppenbildung, Rheuma, Gicht und zur Förderung des Haarwuchses
In der Volksmedizin: zur Blutreinigung im Rahmen von Frühjahrkuren bei Gicht und Rheuma

Sonstige Verwendung

Mit den klein gehackten, frisch gepflückten jungen Blättern lassen sich Salate, Frühlingssuppen und Kräuterkäse würzen.

Dosierung

Tagesdosis: 1500 mg Trockenextrakt
Tee: 3- bis 4-mal täglich eine frische Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. Dazu 1 bis 2 Teelöffel der Droge mit heißem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen. Vor dem Trinken die festen Bestandteile der Droge aussieben. 

Risiken und Nebenwirkungen

Bei Herz- oder Nierenschwäche ist von der Anwendung abzusehen.

Autor*innen

Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke; Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 15:18 Uhr