Wegwarte

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Um die Wegwarte ranken sich viele Mythen. Die Germanen glaubten, die Pflanze mache ihren Träger unverwundbar und unbesiegbar. Im Mittelalter legten sich junge Frauen eine Blüte unter das Kopfkissen, damit ihnen ihr zukünftiger Ehemann im Traum erscheint.

Die medizinische Verwendung der Wegwarte beginnt schon früh. Bereits die Ägypter setzten den Saft der Pflanze als Augenheilmittel und gegen Vergiftungen ein. In der mittelalterlichen Heilkunde findet Wegwarte Verwendung als Heilmittel gegen Beschwerden wie Halsschmerzen, Hämorrhoiden, Schwerhörigkeit oder Hautausschlag.

Zu den kultivierten Formen der Wegwarte gehören Chicorée, Radicchio und die Zichorienwurzel, die zur Herstellung von Kaffeeersatz dient.

Wissenschaftlicher Name: Cichorium.

Charakteristik

Die Wegwarte stammt ursprünglich aus Europa, Westasien und Nordwestafrika und ist heute weltweit verbreitet. Sie wächst bevorzugt an Wegrändern und erreicht eine Höhe von bis zu 2 Metern. Die Blüten sind meist hellblau, selten rosa oder weiß. Der Stängel steht steif aufrecht und ist häufig borstig behaart. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Medizinisch verwendet man die im Herbst gesammelten und getrockneten Blätter und unterirdischen Pflanzenteile.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit
Volksmedizin: als Abführmittel
Indische Medizin: bei Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Hautallergien, Erbrechen und Durchfall

Sonstige Verwendung

Haushalt: als Nahrungsmittel und Kaffeeersatz (Wurzeln)

Dosierung

Einzeldosis: 2–4 g Droge als Tee

Autor*innen

Th. Brendler, J. Gruenwald, Chr. Jaenicke, K. Stegherr | zuletzt geändert am um 13:23 Uhr