Altern ist nicht nur genetisch programmiert

Unabhängig davon, dass das Altern genetisch festgelegt ist, wird die Geschwindigkeit des Alterns in erheblichem Ausmaß von der Lebensgeschichte und dem Lebensstil des Einzelnen beeinflusst. Das chronologische Alter – also die Anzahl an Lebensjahren – sagt deshalb nur bedingt etwas über unseren körperlichen Zustand aus. So kann die Haut eines 40-jährigen Sonnenanbeters beispielsweise ein „biologische Alter“ von 60 haben.

Unter den Faktoren, die das Altern nachweislich beschleunigen, finden sich sowohl äußere als auch innere Einflüsse. Viele dieser Einflüsse hängen mit unserer sozialen und seelischen Gesundheit zusammen. Bekannte Einflüsse auf das Altern sind:

  • Rauchen. Untersuchungen legen nahe, dass starke Raucher durchschnittlich um etwa 5–7 Jahre schneller altern
  • Starkes Übergewicht (Adipositas). Menschen mit starkem Übergewicht altern möglicherweise ebenfalls besonders schnell
  • Körperliche Inaktivität. Auch das ist gut dokumentiert: Wer aktiv lebt und sich viel bewegt, lebt länger – das zeigt etwa eine sehr aufwendige Langzeitstudie an älteren Bürgern in den USA
  • Dauerstress. Bei Menschen, die unter psychischem und sozialem Druck stehen, lassen sich beschleunigte Alterungsprozesse beobachten. Dies erklärt zum Teil, warum die Lebenserwartung von Menschen in gehobenen sozialen Positionen weit über der von Menschen in untergeordneten und sozial aussichtslosen Positionen liegt.

Autor*innen

Dr. med. Georg Betz, Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 16:02 Uhr