Hämaturie (Blut im Urin)

Die gesunden Nierenkörperchen sind so „dicht“, dass sie keine Blutkörperchen in den Urin durchlassen. Auch aus den gesunden Harnwegen geraten praktisch keine roten Blutkörperchen in den Urin. Blut im Urin ist deshalb immer ein Verdachtsmoment für eine Erkrankung, wobei unterschieden wird zwischen einer nur mittels Urin-Teststreifen oder im Mikroskop feststellbaren Mikrohämaturie oder Erythrozyturie und dem sichtbar blutigen Urin (Makrohämaturie).

Normalbereich

  • Urin-Teststreifen: negativ
  • Urinsediment: < 3 rote Blutkörperchen/ Gesichtsfeld bzw. < 8/µl Urin

Indikation

Diagnose und Verlaufskontrolle von Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Ursachen erhöhter Werte

  • Infektionen, Tumoren und Verletzungen von Nieren oder Harnwegen
  • Glomerulonephritis
  • Nierensteine
  • Extreme körperliche Anstrengungen am Untersuchungstag oder -vortag
  • Fieber und Austrocknung
  • Einnahme blutverdünnender, gerinnungshemmender Medikamente
  • Bei Männern auch Prostataerkrankungen
  • Bei Frauen auch Menstruation.

Hinweise

Nach der Einnahme großer Mengen Vitamin C sind falsch negative Ergebnisse im Urinteststreifen möglich.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 12:14 Uhr