Lymphozyten-Differenzierung (Lymphozyten-Typisierung)

Die Lymphozyten nehmen eine Schlüsselrolle in unserem Immunsystem ein. Sie sind keine einheitliche Zellgruppe, sondern lassen sich unterteilen in natürliche Killerzellen (NK-Zellen), B-Lymphozyten und T-Lymphozyten. Die T-Lymphozyten werden weiter differenziert in T-Helferzellen und T-Suppressorzellen. Da die T-Helferzellen das CD4-Molekül auf ihrer Oberfläche tragen, werden sie auch als T4-Zellen oder CD4-Zellen bezeichnet, die T-Suppressorzellen aufgrund des CD8-Moleküls entsprechend als T8-Zellen oder CD8-Zellen.

Die Lymphozyten-Differenzierung im Blut wird vor allem bei den verschiedenen Immundefekten durchgeführt, die im Bronchialsekret bei einigen Lungenerkrankungen.

Normalbereich (Blut)

  • Natürliche Killerzellen: 130–250/µl entsprechend 8–15 % der Gesamtlymphozyten
  • B-Lymphozyten: 160–270/µl entsprechend 11–16 % der Gesamtlymphozyten
  • T-Lymphozyten: 1000–1500/µl entsprechend 71–79 % der Gesamtlymphozyten
  • T4-Zellen: 600–980/µl entsprechend 43–54 % der Gesamtlymphozyten
  • T8-Zellen: 420–660/µl entsprechend 28–37 % der Gesamtlymphozyten
  • CD4/CD8-Ratio (Verhältnis der T4- zu den T8-Zellen): 1,2–1,9

Alle genannten Zahlen sind stark laborabhängig.

Indikation

Ursachen erniedrigter T4-Zellwerte (Blut)

  • Fortgeschrittene HIV-Infektion und AIDS (über die Anzahl der T4-Zellen im Blut erfolgen die Stadieneinteilung, Verlaufsbeobachtung und Therapiekontrolle)
  • Vorübergehend bei Virusinfekten
  • Autoimmunerkrankungen, fortgeschrittene Tumoren

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 11:55 Uhr