Prävention von Sportverletzungen

Exzessives oder einseitiges Training, falsche Techniken, eine ungenügende Vorbereitung und eine falsche Selbsteinschätzung steigern das Risiko von Sportverletzungen. Mit einfachen Präventionsmaßnahmen lässt sich dieses jedoch verringern:

Vorbereitung. An erster Stelle steht die qualitativ hochwertige Ausrüstung wie optimales Schuhwerk oder individuell angepasste Einlagen für Laufsportarten, individuell angepasste Schlägerbespannungen (Tennis, Squash, Badminton), aber auch Helme und Protektoren, etwa bei Kontaktsportarten, beim Skilaufen oder Inlineskaten.

Ebenso wichtig ist das Erlernen der richtigen Technik. Auch bei scheinbar einfachen Sportarten, z. B. Walking, setzt dies in der Regel die Einweisung durch einen qualifizierten Trainer voraus. Er ist auch der richtige Ansprechpartner für die Anpassung von Trainingsintensität und -dauer an das aktuelle Leistungsvermögen.

Wer sich zuviel zumutet, riskiert nicht nur akute Verletzungen, sondern auch langfristige Schäden am gesamten Bewegungsapparat. Außerdem drohen bei Überschreitung der körperlichen Belastbarkeit sogar Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zum Kollaps. Eine langsame Steigerung der Trainingsintensität hilft, diese Risiken zu begrenzen.

Sporteinsteiger über 35 Jahren und Personen mit Risikofaktoren (hoher Blutdruck, Übergewicht) oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder koronare Herzkrankheit sollten sich ärztlich beraten lassen, bevor sie ein intensives Training aufnehmen. So steht zum Beispiel ein Vorsorgecheck zur Verfügung, der die Herz-Kreislauf-Situation unter Belastung (Belastungs-EKG) prüft. Für Sportwillige mit koronarer Herzkrankheit bieten viele Vereine und Physiotherapeuten Kurse mit ärztlicher Betreuung an, z. B. Koronarsportgruppen.
Bei akuten Erkrankungen ist sportliche Aktivität tabu, auch wenn es sich nur um einen banalen Atemwegsinfekt handelt. Es ist schon vorgekommen, dass gut trainierte Sportler mit einem nicht ausgeheilten Virusinfekt bei normaler Trainingsbelastung einen plötzlichen Herztod erlitten haben.

Aufwärmen. Eine angemessene Aufwärmphase (Warm-up) von mindestens 15 Minuten bereitet den Körper auf die bevorstehende Anstrengung vor. Geeignet sind Dehn- und Lockerungstechniken, z. B. Stretching, sowie spezielle sportartspezifische Übungen, die gezielt die Durchblutung belasteter Muskelgruppen steigern, z. B. der Beinmuskulatur bei Laufsportarten oder der Schultergürtelmuskulatur bei Wurfsportarten. Eine gut strukturierte Aufwärmphase aktiviert das Herz-Kreislauf-System und den Energiestoffwechsel, verbessert das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen und Bändern und vermindert auf diese Weise das Risiko für Verletzungen und Herz-Kreislauf-Zwischenfälle.

Abwärmen. Beendet wird das Training durch eine 10- bis 15-minütige Abwärmphase (Cold-up). Dabei reduziert der Sportler allmählich die Belastung (Auslaufen, Ausschwimmen) und schließt sie mit lockeren Abwärm- und Dehnübungen ab. Ein Bad oder eine warme Dusche, ein Saunagang oder eine Massage unterstützen die Regeneration.

Bei hoher Ozon- oder Schadstoffbelastung legt man das Training in die Morgen- oder Abendstunden. Hohe Außentemperaturen schließlich erfordern eine Verringerung des Trainingspensums und eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 12:33 Uhr