Schweißdrüsenabsaugung

Schweißdrüsenabsaugung (Suktionskürrettage): Dauerhafte Entfernung der Schweißdrüsen im Achselbereich durch minimalinvasives Absaugen, wodurch die Schweißproduktion dort gekappt wird. Bisher nur im Bereich der Achselhöhle durchführbar, und das erst seit einigen Jahren in einzelnen Zentren. Die Erfolgsrate liegt bei 70–80 %, doch läßt die Wirkung manchmal nach einigen Jahren nach.

Viele Menschen neigen dazu, übermäßig zu schwitzen. Wenn vor allem der Achselbereich betroffen ist, liegt eine axilläre Hyperhidrose, übermäßiges Schwitzen, vor. Vor allem Frauen fühlen sich von den Nässeflecken im Achselbereich gestört. Fehlen die Schweißdrüsen der Achseln, ist dies für den Körper kein Nachteil, da sie nur einen Teil der gesamten Schweißdrüsentätigkeit übernehmen.

Der Eingriff

Unter örtlicher Betäubung vorgenommen, handelt es sich um eine ambulante Operation. Über ~ 3 mm breite Schnitte unter- und oberhalb der Achselhöhle führt der Chirurg dünne Kanülen in die Unterhaut ein und saugt die Schweißdrüsen ab. Die kleinen Schnitte verschließt er anschließend mit Klammerpflaster und legt einen Druckverband an. Die Achselhöhle ist ab dem Zeitpunkt der Operation trocken.

Davon abzugrenzen ist die radikale Exzision, bei der die Achselhaut komplett herausgeschnitten wird (inklusive der Schweißdrüsen). Sie ist nicht zu empfehlen, da nach dem Eingriff eine große Narbe zurückbleibt. Auch eine Therapie mit Botox® (Botulinumtoxin) bringt nicht den gleichen Effekt, da die Wirkung nur etwa acht Monate anhält.

Nachbehandlung

Zur Vorbeugung von Infektionen verschreibt der Arzt ein Antibiotikum, das etwa drei Tage eingenommen werden muss. Normalerweise können Alltagstätigkeiten sofort nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden. Empfehlenswert ist es jedoch, sich 1–2 Tage zu schonen.

Risiken und Gegenanzeigen

Geringe Beschwerden sind zu erwarten, so z. B. kleine Blutergüsse und Verhärtungen im Achselbereich, die jedoch wieder verschwinden. Ernstere Komplikationen umfassen Blutungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen, Narbenbildungen, Dellen- und Zystenbildung, Unregelmäßigkeiten im Hautrelief oder Pigmentverschiebungen der Haut.

1 400 €

Autor*innen

Dr. Nicole Schaenzler, Dr. Hans-Hermann Wörl | zuletzt geändert am um 15:50 Uhr