Endometriose-Erkrankung möglich

Bei starken Regelschmerzen zum Arzt

Starke Schmerzen im Unterleib während der Periode können ein Hinweis auf Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut sein. Betroffene Frauen sollten daher einen Frauenarzt aufsuchen. Das rät der Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF).

Starke Schmerzen weisen auf Endometriose hin

Viele Frauen kennen das: krampfartige Schmerzen im Unterleib oder ein Ziehen im Rücken während der Regelblutungen. Meist sind diese Beschwerden unangenehm, aber ungefährlich. Starke Schmerzen können ein Hinweis auf eine Endometriose sein. Das ist eine gutartige, oft schmerzhafte Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut. Dabei siedelt sich Gewebe der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an. Betroffen sind meist die benachbarten Organe im unteren Bauch- und Beckenraum wie Eierstöcke, Eileiter oder die Wand der Gebärmutter. Das versprengte Gewebe wächst im Laufe des Monatszyklus und blutet während der Menstruation mit. In der Folge bilden sich häufig Zysten und Verklebungen.

Vereinzelt treten chronische Rücken- oder Bauchschmerzen auf, meist beginnt die Krankheit aber schleichend mit krampfartigen Schmerzen während der Monatsblutung. Daher rät Stefan Renner, Vorstandsmitglied der Europäischen Endometriose Liga, starke Regelschmerzen vom Frauenarzt abklären zu lassen.

Ursache für Unfruchtbarkeit

Weitere Anzeichen für eine Endometriose sind Schmerzen beim Wasserlassen, beim Stuhlgang oder beim Geschlechtsverkehr. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch kann auf die Erkrankung hinweisen. Schätzungen zufolge ist bei 40 bis 60 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, eine Endometriose der Grund. Die Erkrankung gilt als eine der häufigsten Ursachen für die Unfruchtbarkeit von Frauen. Die Behandlung erfolgt medikamentös oder durch eine Operation. Ergänzend bieten sich verschiedene alternative Heilverfahren wie Entspannungstechniken oder Akupunktur an.

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 40.000 Frauen an einer Endometriose. Dennoch ist die Krankheit kaum bekannt. Oft vergehen zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und einer Behandlung mehrere Jahre.

Autor*innen

Katrin Stegherr | zuletzt geändert am um 17:38 Uhr