Tipps für niedrigeres Thromboserisiko

Reisethrombose

Auf dem Weg zum Urlaubsziel ist oft langes Sitzen angesagt. Insbesondere bei älteren Menschen steigt mit dem Sitzen die Gefahr für eine Thrombose. Die Barmer GEK gibt Tipps zum Vorbeugen.

Egal ob im Flugzeug, im Auto oder Zug – das Reisen zum ersehnten Urlaubsziel ist oft mit längerem, beengtem und unbewegtem Sitzen verbunden. Ab einer Reisedauer von vier Stunden erhöht sich somit das Risiko auf Thrombose. Denn wenn die Kniekehlen ständig gebeugt sind, verlangsamt sich der Blutfluss in den Venen der Beine – es entwickeln sich Gerinnsel an den Gefäßwänden. Wenn diese sich lösen, werden sie mit dem Blutfluss von den Beinen über die rechte Herzkammer in die Lungenarterie gespült. Im schlimmsten Fall droht eine Lungenembolie, bei der die Blutgerinnsel die Lungenarterie verstopfen.

Personen mit erhöhtem Risiko auf Thrombose

Vor allem bei älteren Menschen besteht die Gefahr, während einer langen Reise eine Thrombose zu entwickeln, da sie oft zugleich an einer Grunderkrankung leiden. Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK, informiert über weitere Risikogruppen: „Besonders gefährdet sind Schwangere, Raucher, Übergewichtige, Ältere und Menschen, die an einer Gerinnungsstörung leiden oder schon einmal eine Thrombose hatten.“

Reisethrombose vorbeugen

Um der Entwicklung einer Thrombose entgegenzuwirken, gibt es mehrere Methoden. Generell ist Bewegung ideal: Dr. Marschall rät, die Fußgelenke zu kreisen und die Zehen zu bewegen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte ab und zu Pausen einlegen und etwas herum gehen. Darüber hinaus empfiehlt die Medizinerin, im Bus, in der Bahn oder im Flugzeug gelegentlich im Gang zu laufen. Das erhält die Blutzirkulation aufrecht. Das Tragen von weiter statt eng anliegender Kleidung und das Vermeiden von übereinander geschlagenen Beinen beugt einer Reisehrombose ebenso vor. In besonderen Fällen ist ein Überziehen von Kompressionsstrümpfen oder das Spritzen von Heparin hilfreich, Gerinnsel in den Beinen entgegen zu wirken. Dies sollten die Betroffenen jedoch im Vorfeld unbedingt mit ihrem Arzt absprechen. Generell gilt für alle Urlauber mit erhöhtem Thromboserisiko, über die lange Reise vorab mit dem Allgemeinarzt zu sprechen. Auch Apotheker stehen den Reisenden beratend zur Seite. Und nicht vergessen: Gerade im Sommer sollten sich Passagiere ausreichend alkoholfreie Getränke wie Fruchtsäfte oder Mineralwasser zuführen.

Autor*innen

J. Schmidt/Barmer GEK | zuletzt geändert am um 08:34 Uhr