Süßes bewusst genießen lernen

Zuckerkonsum bei Kindern

In jungen Jahren legt man den Grundstein für das spätere Essverhalten. Eltern sollten das beherzigen und ihren Kindern einen bewussten Umgang mit Süßigkeiten lernen. Tipps dazu gibt die Barmer GEK.

Der Werbung widerstehen

Vier- bis Sechsjährige haben einen täglichen Energiebedarf von rund 1400 bis 1500 Kilokalorien. Als Faustregel gilt: Süßigkeiten und süßes Gebäck sollten höchstens zehn Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen, also 140 bis 150 Kilokalorien. Das entspricht etwa 20 Gummibärchen oder zwei Lakritzschnecken. Diese Menge nicht zu überschreiten, fällt zunehmend schwer. In der Werbung sind Schokolade, Süßwaren und Eiscreme ständig präsent. "Sich gegen diesen immensen Einfluss zu wehren, fällt Eltern nicht immer leicht. Hier können ein paar Regeln helfen, entspannter mit dem Thema Süßigkeiten umzugehen", meint Marianne Rudischer, Ernährungsmedizinische Beraterin der BARMER GEK.

Verbotenes hat seinen besonderen Reiz. Eltern sollten ihren Kindern deshalb Süßigkeiten nicht strikt vorenthalten. Die beste Lösung ist es, Kindern früh einen bewussten Umgang mit der süßen Versuchung zu lernen.

Süßes in Portionen einteilen

Immer stärker verdrängt Zucker andere wichtige Bestandteile vom Speiseplan. Kinder, die vor einer Mahlzeit naschen, haben oft keinen Hunger mehr auf Gekochtes. "Vor den Mahlzeiten sollten daher möglichst keine Süßigkeiten erlaubt werden. Stattdessen kann man zusammen mit seinem Nachwuchs eine Dose mit einer Wochenration Naschzeug einrichten, aus der sich die Kinder zusammen mit den Eltern einmal am Tag etwas aussuchen dürfen", rät Rudischer. Außerdem sollten Süßigkeiten nicht zur Belohnung oder als Druckmittel eingesetzt werden. "Die Kinder schreiben Süßigkeiten dann automatisch einen übertriebenen Gefühlswert zu", erklärt die Expertin.

Es ist ratsam, keine Großpackungen mit Süßigkeiten zu kaufen, denn diese verführen dazu, mehr auf einmal zu essen. Kindern sollte man lieber vorportionierte Süßigkeiten anbieten. "Auch ein Blick auf zuckerhaltige Getränke lohnt sich. Sie können bis zu 100 Gramm Zucker pro Liter enthalten. Besser geeignet für die Kleinen sind Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees oder auch selbst gemischte Fruchtsaftschorlen mit zwei Drittel Wasser", rät Rudischer.

Autor*innen

Sandra Göbel/BARMER GEK | zuletzt geändert am um 12:15 Uhr