Verstopfung

Betrifft auch Kinder:

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Ein Mädchen sucht Trost bei ihrem Teddy - eine Verstopfung kann sehr unangenehm sein und zu starken Bauchschmerzen führen.

Man muss tagelang nicht „richtig“ zur Toilette und wenn, dann ist es ein wahrer Kraftakt. Das kennen auch Kinder: Etwa jeder zehnte Patient beim Kinderarzt leidet unter chronischer Verstopfung, meldet das Deutsche Grüne Kreuz.

Verhalten richtig deuten

Leiden Kinder, die schon alleine zur Toilette gehen, an Verstopfung, werden Eltern oft zunächst nicht darauf aufmerksam. Viele Kinder berichten ihren Eltern nicht von den Problemen auf der Toilette, sondern versuchen stattdessen sich weitere Stuhlgänge zu verkneifen. Dabei verwenden sie oft sogenannte Stuhlrückhaltemanöver: Überkreuzen der Beine, Sitzen auf der Faust oder Reiten auf der Stuhllehne. Fällt Eltern derartiges Verhalten bei ihrem Nachwuchs auf, sollte sie eine Verstopfung in Betracht ziehen und das Kind einfühlsam darauf ansprechen. Unbehandelt droht eine chronische Verstopfung.

Bei Verdacht zum Kinderarzt

Eine chronische Verstopfung liegt vor, wenn man weniger als zweimal pro Woche seinen Darm entleert. Die Stuhlgänge sind schmerzhaft, da der Stuhl sehr hart ist. Neun von zehn betroffenen Kindern haben auch unwillkürlichen Stuhlabgang. Weitere Hinweise sind Bauchschmerzen und ein Blähbauch. Isst das Kind kaum mehr etwas und ist oft müde oder schlecht gelaunt, sollten Eltern ebenfalls an eine Verstopfung denken. Besteht der Verdacht auf eine Verstopfung, ist der Gang zum Kinderarzt unvermeidbar, denn von selbst löst sich das Problem nicht. Je später die Behandlung einsetzt, umso länger dauert es, bis das Kind wieder einen normalen Stuhlgang hat.

Der Kinderarzt entleert den Darm mit schonenden Mitteln, die sich für eine längere Einnahme eignen, zum Beispiel Flohsamen, Weizenkleie oder Laktulose. Die Behandlung umfasst auch ein Toilettentraining. Dabei entwickeln die Kinder ein Gefühl für den optimalen Zeitpunkt der Darmentleerung. Das erfordert vom Kind und seinen Eltern meist etwas Geduld. Während dieser Zeit ist es wichtig, dass die Eltern mit der Thematik rund um den Stuhlgang offen umgehen und die Probleme des Kindes nicht tabuisieren.

Kein Ballast: Ballaststoffe

Viel Trinken, regelmäßige Bewegung und ballaststoffreiche Nahrung beugen einer Verstopfung vor. Niederländische Forscher stellten in einer Studie fest, dass Kinder die viele Ballaststoffe essen, seltener unter Bauchschmerzen leiden und öfter auf Toilette müssen als Kinder, die sich ballaststoffarm ernähren. Denn Ballaststoffe regen die Verdauungstätigkeit an. Ballaststoffreiche Lebensmittel sollten deshalb regelmäßig auf den Tisch kommen. Dazu zählen unter anderem Getreide, Obst und Nüsse.

Autor*innen

Sandra Göbel/ dgk | zuletzt geändert am um 15:51 Uhr