Restalkohol nicht unterschätzen

Feuchtfröhliche Karnevalszeit

In Deutschland bricht die fünfte Jahreszeit an und mit ihr fließt der Alkohol. Doch nicht jeder verträgt den feuchtfröhlichen Spaß gleichermaßen. Viele Narren und Närrinnen unterschätzen den Restalkohol am nächsten Morgen, wie ein Experte des TÜV Rheinland berichtet.

Langsamer Alkoholabbau

Während der Karnevalszeit feiern viele Anhänger des bunten Treibens und trinken dabei ausgelassen. Doch nicht jeder, der es krachen lässt, hat am darauffolgenden Tag frei. Die Folge ist Restalkohol am nächsten Morgen, eine Gefahr, welche viele unterschätzen.

„Der Körper schafft es im Durchschnitt 0,1 Promille in der Stunde abzubauen“, erklärt Wiete Schramm vom TÜV Rheinland. Diese Angabe berücksichtigt aber keine individuellen Besonderheiten wie Geschlecht, Alter oder Gewicht. Der tatsächliche Alkoholabbau beginnt sogar erst ein bis zwei Stunden nach dem letzten Alkoholgenuss. Ein 80 Kilogramm schwerer Mann, welcher bis 22 Uhr drei Flaschen Bier und einen Schnaps konsumiert, ist erst am nächsten Morgen um 7:30 Uhr wieder nüchtern. Der Blutalkoholspiegel einer 60 Kilogramm schweren Frau, welche in der gleichen Zeit vier Gläser Wein zu sich nimmt, ist erst um 8:45 Uhr wieder auf null.

Kater vorbeugen

Für den Alkoholabbau ist zum größten Teil die Leber verantwortlich. Diese lässt sich in ihrer Arbeit jedoch nicht hetzen. Eine kalte Dusche, frische Luft oder ein herzhaftes Frühstück beschleunigen den Alkoholabbau nicht. Die Expertin hat einen besseren Tipp: „Es ist clever, zwischen den alkoholischen Getränken immer wieder alkoholfreie Getränke zu sich zu nehmen.“ Dadurch können Feierwütige die entwässernde Wirkung des Alkohols ausgleichen und dem Kater am nächsten Tag vorbeugen.

Da der Alkohol die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigt, ist das Bedienen von Maschinen oder Fahrzeugen mit Restalkohol unverantwortlich. Arbeitnehmer riskieren dadurch eine Abmahnung. Wer sich leicht benebelt ans Steuer setzt, gefährdet nicht nur seinen Versicherungsschutz, sondern auch sein Leben.

Autor*innen

Isabelle Hübler/TÜV Rheinland | zuletzt geändert am um 08:57 Uhr