Rezeptfreie Arzneimittel helfen

Rauchstopp: So klappt’s!

Mit dem Rauchen aufzuhören ist einer der häufigsten Neujahrsvorsätze. Rezeptfreie Arzneimittel mit Nikotin helfen dabei, den Vorsatz umzusetzen.

„So gut wie jeder Raucher hat schon mal versucht aufzuhören. Das dauerhafte Aufhören fällt aber vielen schwer, weil Nikotin körperlich abhängig macht“, erklärt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Beim Rauchen aktiviert Nikotin das Belohnungszentrum im Gehirn innerhalb weniger Sekunden. Der Raucher fühlt sich kurzzeitig wach und entspannt. Aber nach einiger Zeit entsteht eine körperliche Abhängigkeit: Ohne die regelmäßige Dosis Nikotin entstehen Entzugssymptome wie Unruhe oder Reizbarkeit. Um diesen unangenehmen Empfindungen aus dem Weg zu gehen, stecken sich viele Aufhörwillige die nächste Zigarette an.

Arzneimittel zum Rauchstopp: Pflaster und Kaugummis

Rezeptfreie Arzneimittel mit Nikotin mildern die körperlichen Entzugssymptome. Sie sind deshalb eine sinnvolle Unterstützung. Wer einen Rauchstopp plant, sollte sich diese Medikamente rechtzeitig besorgen. Je nach Rauchverhalten sind verschiedene Arzneiformen wie Kaugummis oder Pflaster empfehlenswert. Kaugummis eignen sich vor allem für Raucher, die zu bestimmten Gelegenheiten geraucht haben. Nikotinpflaster sind ideal  für Raucher, die regelmäßig über den ganzen Tag geraucht haben. Die Pflaster sorgen für eine konstante Nikotinkonzentration im Blut. Sie haben eine Wirkdauer von etwa 16 bis 24 Stunden.

Doch auch die Hilfsmittel können über eine Tatsache nicht hinwegtäuschen: Die körperliche Abhängigkeit ist nur die eine Seite – die andere ist die mentale. Motivation, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft zu Änderungen sind die wichtigsten Voraussetzungen für einen Rauchstopp. Benkert erläutert: „Nikotinersatzmittel sind nur für eine Übergangszeit gedacht. Sie reichen alleine meist nicht aus, um sich dauerhaft von der Zigarette zu verabschieden. Wer aufhören will, muss vor allem seine innere Einstellung ändern.“

Muster hinter dem Rauchen erkennen

Wie können Betroffene ihre Erfolgschancen optimieren? Die Bundesapothekerkammer rät: Vor einem geplanten Rauchstopp sollte man sich klar machen, welche Gewohnheiten man mit dem Rauchen verbindet und wie diese ersetzt werden können. Ist das Rauchen an bestimmte Situationen gekoppelt, etwa nach dem Essen, finden Betroffene am besten neue Rituale, zum Beispiel, sich nach dem Essen die Zähne zu putzen oder ein zuckerfreies Kaugummi zu kauen. Ist das Verlangen nach der Zigarette an Schlüsselreize wie Kaffee gebunden, hilft es, in der ersten Zeit auf ein anderes Getränk umzusteigen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, keinen Zigarettenvorrat zu Hause zu haben.

Wird das akute Verlangen zu groß, helfen die drei ‚A-Tipps‘:

  • Aufschieben – zehnmal tief durchatmen, erst danach handeln
  • Ausweichen – seine Freizeit anders planen, zum Beispiel Orte meiden, an denen viel geraucht wird
  • Ablenken – sich beschäftigen, zum Beispiel jemanden anrufen. Statt einer Zigarette kann man zum Beispiel ein Bonbon in den Mund nehmen.

Autor*innen

Sandra Göbel/Bundesapothekerkammer | zuletzt geändert am um 09:13 Uhr