Beeren für Kinder tödlich

Seidelbast:

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Die roten Beeren des Seidelbasts sehen verlockend aus, doch Achtung: sie sind hoch giftig.

Ab Juli reifen sie wieder, die hochgiftigen Beeren des Seidelbasts. Bereits zehn Früchte der Gartenpflanze können bei Kindern zu schweren Vergiftungen bis hin zum Tod führen. Die giftige Pflanze sollte daher nicht in Gärten wachsen, in denen Kinder spielen.

Tödliches Rot

Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e. V.“ warnt vor dem Gemeinen Seidelbast. Seine roten Beeren sind besonders gefährlich, da sie das tödliche Gift Mezerin enthalten. Aber auch andere Pflanzenteile, etwa die Rinde, sind giftig. Bereits das bloße Berühren des Seidelbasts reizt deshalb die Haut.

Isst man die Beeren, brennen zunächst der Mund und der Hals. Gesicht und Lippen schwellen an. Im weiteren Verlauf der Vergiftung kommt es zu Magenkrämpfen, Erbrechen, Durchfall und Fieber, bis hin zur Atemnot und schweren Kreislaufproblemen. Nur vier Beeren verursachen erste Vergiftungsanzeichen. Zehn Beeren gelten als tödliche Dosis für Kinder. Besteht der Verdacht einer Seidelbast-Vergiftung, ist umgehend der Notarzt zu alarmieren. Als Sofortmaßnahme hilft es, viel Wasser oder Tee zu trinken.

Angenehmer Duft und schöne Blüten täuschen

Der ein bis zwei Meter hohe Strauch kommt in Gärten und Waldgebieten in ganz Europa vor. Seine Blätter haben eine lorbeerähnliche Form. Im März bis Mai trägt der Gemeine Seidelbast auffällige rosa Blüten, die direkt auf den Pflanzenstängeln sitzen und angenehm duften.

Im Juli bis August reifen aus den Blüten die Früchte heran: satt rote, eiförmige Beeren. Ihr Fruchtfleisch ist harmlos, doch in den Samen der Beere steckt das Gift. Deshalb gehört der Seidelbast nicht in den Garten von Familien mit Kleinkindern. Auch Vasen mit Seidelbast-Zweigen sollten sich außerhalb der Reichweite von Kindern befinden, da das Blumenwasser die Giftstoffe aufnimmt. Damit auch außerhalb des eigenen Gartens nichts passiert, ist es sinnvoll, Kindern frühzeitig den Seidelbast und andere giftige Pflanzen zu zeigen und sie vor ihnen zu warnen.

Autor*innen

Julia Ehmer | zuletzt geändert am um 18:00 Uhr