Hinterhalt am Wegesrand

Riesenbärenklau:

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Mit dem Sommeranfang beginnt die Blütezeit des Riesenbärenklaus. In Verbindung mit Sonnenlicht verursacht die bis zu 4 Meter hohe Pflanze schwere Verbrennungen.

Der Riesenbärenklau ist eine gigantische Erscheinung, doch auf den ersten Blick harmlos. Trotzdem sollten Biker, Wanderer und spielende Kinder Abstand halten: An sonnigen Tagen verursacht die Pflanze Verbrennungen zweiten Grades.

Der etwas andere Sonnenbrand

Besonders für Kinder, die sich gerne unter den hohen Stauden verstecken, stellt der Riesenbärenklau eine ernstzunehmende Gefahr dar. Auch Radfahrer oder Spaziergänger, die den Riesenbärenklau unbeachtet streifen, sind gefährdet. Denn alle Teile der Pflanze enthalten Giftstoffe, so genannte Fucorumarine. Auf der Haut bleiben sie zunächst unbemerkt. Reagieren sie aber innerhalb der nächsten Tage mit Sonnenlicht, drohen ernste Verbrennungen: die Haut wird rot, juckt, schwillt an und bildet Blasen. Die Folge sind nässende Wunden, die nur schwer verheilen. Darüber hinaus gelten Fucorumarine als krebserregend. Nach Hautkontakt mit dem Riesenbärenklau hilft es, die betroffene Stelle sofort mit viel Wasser zu waschen und Tageslicht zu meiden.

Bärenklau – Riese oder Wiese?

Ab Juni zieren die weißen Blütendolden des Bärenklaus feuchte Waldgebiete, Wiesen und den Wegesrand. Doch meist handelt es sich nicht um den Riesenbärenklau, sondern um den verwandten Wiesenbärenklau, der deutlich weniger Gift enthält. Der Wiesenbärenklau wird nur bis zu 1,5 Meter hoch und ihm fehlen die für den Riesenbärenklau typischen roten Flecken auf dem Stängel. Der gefährliche Riesenbärenklau erinnert mit einer Höhe von bis zu vier Metern und Blättern mit einer Länge bis zu einem Meter an eine gigantische Schafgarbe und ist so leicht vom harmloseren Wiesenbärenklau zu unterscheiden.

Eindringling Riesenbärenklau

Der Wiesenbärenklau ist eine in Europa heimische Pflanze. Sein riesiger Verwandter dagegen stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Da der Riesenbärenklau hierzulande keine natürlichen Feinde hat, überwuchert er seit er im 19. Jahrhundert eingeschleppt wurde zunehmend einheimische Pflanzen. Viele Gemeinden bekämpfen daher den Eindringling. Wer Riesenbärenklau in seinem Garten entdeckt, sollte die Pflanzen mähen und – wenn möglich – ihre Wurzeln ausgraben. Auch zur Beseitigung in kleinem Rahmen ist Schutzkleidung erforderlich. Damit sich der giftige Eindringling nicht erneut ausbreitet, empfehlen Naturschutzbehörden, die entfernten Blüten und Wurzeln zu verbrennen.

Autor*innen

Julia Ehmer | zuletzt geändert am um 17:31 Uhr