Sind die gleichen Gene schuld?

Migräne und Epilepsie

Eine Studie ergab, dass in Familien mit drei oder mehr Epilepsie-Patienten häufig Migräne-Erkrankungen mit Aura vorkommen. Die Forscher vermuten deshalb einen genetischen Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen.

Migräne – zweithäufigste Kopfschmerzform

Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzerkrankungen. Es handelt sich dabei um starke, anfallartige und halbseitige Kopfschmerzen. Treten vor dem Anfall Sprachausfälle, neurologische Ausfälle oder sensorische Wahrnehmungsstörungen wie Sehstörungen auf, spricht man von Migräne mit Aura. Diese kommt bei etwa 10-15 Prozent der Migräne-Patienten vor.

Frühere Studien wiesen bereits auf einen Zusammenhang zwischen Epilepsie und Migräne hin. Um herauszufinden, ob dafür eine genetische Ursache vorliegt, haben Forscher der Columbia Universität in New York 730 Epilepsie-Patienten und ihre Angehörigen befragt. Die Wissenschaftler untersuchten, wie häufig in den Familien Epilepsie und Migräne-Erkrankungen mit und ohne Aura auftreten.

Zusammenhang zwischen Epilepsie und Migräne bestätigt

Die Befragung zeigte, dass Migräne mit Aura 2,5 Mal häufiger bei Patienten auftritt, in deren Familie zwei oder mehr enge Verwandte ebenfalls an Epilepsie erkrankt sind. Für Migräne ohne Aura ließ sich kein Zusammenhang mit Epilepsie erkennen. Diese starke familiäre Häufung lässt auf eine gemeinsame genetische Ursache der beiden Erkrankungen schließen. Welche Gene für das gemeinsame Auftreten der Krankheiten verantwortlich sind und wie sie den Krankheitsverlauf beeinflussen, ist noch unklar.

Dass mehrere Mitglieder einer Familie an Epilepsie erkrankt sind, ist selten und eher eine genetische Besonderheit. Wer an Migräne leidet, muss daher nicht unbedingt befürchten, später auch an Epilepsie zu erkranken.

Autor*innen

Katrin Stegherr | zuletzt geändert am um 12:00 Uhr