Tipps für Eltern und Schulkinder

Entspannt in die Schule

Shutterstock/ Yuganov Konstantin
Ein gesundes Frühstück gemeinsam mit der Familie macht fit für den Start in die Schule.

In ganz Deutschland neigen sich die Sommerferien dem Ende zu. Erstklässler sehen gespannt ihrem ersten Tag in der Schule entgegen. Wie Kindern und Eltern ein entspannter Start in den neuen Lebensabschnitt gelingt.

Alle Jahre wieder: Zum Ende der Schulferien freuen sich Schulanfänger auf ihren ersten Schultag. Und der rückt mit jedem Tag näher. Wie Kinder gut vorbereitet und gesund in die Schule starten und konzentriert lernen, verraten der Berufsverband der deutschen Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie Experten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH).

Schulkinder benötigen Motivation

Der Wechsel vom Kindergarten in die Grundschule bedeutet für die Schulanfänger nicht nur Aufregung. Die Erwartung der Eltern kann ebenso zu Druck und Stress führen, der auch nach den ersten Schultagen auf ihnen lastet. „Selbst Kinder, die es vermeintlich leicht in der Schule haben, stehen oft unter Stress. Der Erwartungsdruck an die Kinder – selbst gemacht oder von Elternseite – ist oft (zu) hoch! Eltern sollten ihr Kind daher entlasten, es konstruktiv beim Lernen unterstützen und seinen Glauben an sich selbst stärken“, empfiehlt Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Schulkinder brauchen ausreichend Schlaf und ein gesundes Frühstück

Nur wer wach ist, kann sich auf das Addieren und Lesen konzentrieren. „Grundschüler brauchen ca. 9 bis 11 Stunden Schlaf, um mental und körperlich fit zu sein. Wird die erholsame Nachtruhe mit einem gemütlichen, gesunden Frühstück am nächsten Morgen abgerundet, steht die Basis für einen guten Schultag“, rät Dr. Hartmann. Und was ist das ideale Frühstück für junge Lerner? Michael Stüwe, Leiter des Serviceteams der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Chemnitz, gibt Eltern Tipps: „Besonders zu empfehlen sind Müsli sowie ein bunt belegtes Vollkornbrot, weil sie wertvolle B-Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe enthalten. Zudem sättigen sie lange und sorgen für eine optimale Leistungsfähigkeit“, erläutert der Experte.

Doch es gibt auch Kinder, die weniger gerne frühstücken. Damit ihnen trotzdem Energie zur Verfügung steht, sind ein Glas Kakao, Milch oder eine Banane eine gute Alternative. Auch Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Saftschorlen sichern den ersten Energieschub am Tag.

Tipps für den Kauf eines Schulranzens

Bevor das Wissen in die Köpfe gelangt, befindet es sich zuerst in Büchern und Heften im Schulranzen. Doch ist dieser zu schwer oder sitzt er nicht richtig, kann er die noch wachsende Wirbelsäule schädigen oder Fehlhaltungen hervorrufen. KKH-Leiter Stüwe gibt Tipps, was Eltern beim Kauf des Schulranzens beachten sollten:

Eine ergonomisch geformte, gut gepolsterte Rückenpartie und breite, leicht verstellbare, rutschsichere Trageriemen sorgen für ein bequemes Tragegefühl und eine optimale Drucklastverteilung. Der Herstellerhinweis „entspricht der DIN 58124“ bietet dafür eine Orientierungshilfe.

  • Um Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, sollten 20 Prozent der Vorderseite aus leuchtend reflektierendem Material bestehen, damit das Kind von allen Verkehrsteilnehmern gesehen wird.
  • Generell gilt, dass ein Schulranzen nicht mehr als 12 Prozent des Körpergewichts des Kindes wiegen sollte. Wiegt das Kind also 24 bis 28 Kilogramm, dann darf der Ranzen maximal 2,9 bis 3,4 Kilogramm wiegen. Am besten überprüfen die Eltern in der ersten Zeit regelmäßig den Inhalt und das Gewicht des Ranzens, möglichst gemeinsam mit dem Kind. So kann es ein Gefühl für das optimale Gewicht entwickeln und bald selber feststellen, ob der Ranzen zu schwer ist.

So bewegen sich Schulkinder sicher im Straßenverkehr

Damit Kinder sicher in die Schule gelangen, sollten Eltern bereits vor dem ersten Schultag den Schulweg mit ihnen gemeinsam üben. Denn so können sich die Schulanfänger den Weg in Ruhe einprägen. Besonders wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder auf potentielle Gefahrenquellen im Straßenverkehr hinweisen.

  • Auch ein Rollentausch ist eine gute Möglichkeit, dass sich Kinder auf dem Schulweg zunehmend sicher fühlen. Der Experte Stöwe rät, dass sich auch Eltern von ihrem Kind in die Schule führen und auf die Gefahrenquellen hinweisen lassen sollten. So ist es leichter, noch bestehende Wissenslücken und Wahrnehmungsschwierigkeiten zu bemerken. Erwachsene sind sich dessen bewusst, doch Kinder sollten darauf hingewiesen werden: Leider hält sich nicht jeder Verkehrsteilnehmer an die Regeln. Deswegen ist es wichtig, dass das Kind auch am Zebrastreifen oder an der grünen Ampel aufmerksam ist.
  • Damit die Kleinen im Dunkeln oder bei Nebel gesehen werden, sollten sie helle Kleidung und Signale am Ranzen für andere Verkehrsteilnehmer tragen.
  • Kinder stecken voller Energie, Phantasie und spontanen Ideen. Damit sie und die restlichen Verkehrsteilnehmer sicher sind, sollten Eltern ihre Kinder darauf aufmerksam machen, auf dem Schulweg nicht zu toben.
  • Falls das Kind öffentliche Verkehrsmittel benutzen wird, sollte auch dies gemeinsam geübt werden. Das Einhalten eines deutlichen Abstandes beim heranfahrenden oder abfahrenden Transportmittel ist zu beachten.

Eltern sollten die Konzentration ihres Kindes fördern

Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo. Deswegen sollten Eltern den Umfang und Inhalt der außerschulischen Förderung an die Bedürfnisse ihres Kindes anpassen. Für optimale Lernbedingungen rät Dr. Hartmann von der BVKJ folgendes: „Schaffen Sie außerdem eine reizarme Lernumgebung und regelmäßige Entspannungspausen für Ihr Kind und loben Sie es für kleine Fortschritte und die generelle Bereitschaft beim Lernen mitzumachen.“ Falls das Kind unter auffälligen Lernschwierigkeiten leidet, sind der Klassenlehrer und auch die Kinder- und Jugendarzt ideale Ansprechpartner.

Eltern sollten zunächst bei Hausaufgaben helfen

Gerade in den ersten Schulwochen ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen und Hilfestellungen geben. Dafür sollte eine feste Zeit in den Tagesablauf oder in den Wochenplan der Familie eingebaut werden. „Diese Struktur gibt dem Kind halt und signalisiert ihm Ihr Interesse an seinem (Schul-)Alltag“, erläutert Dr. Hartmann.

Autor*innen

Julia Schmidt/ KKH/ Barmer GEK | zuletzt geändert am um 16:35 Uhr