Was am besten hilft

Schwindel

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Auch wenn Schwindel meist ältere Menschen quält: Junge Leute bleiben davon nicht verschont.

Klagt jemand über Schwindel, ist sein Gleichgewichtssinn gestört. Alles um ihn herum scheint sich zu drehen, Übel­keit und Erbrechen plagen. Ursachen dafür gibt es viele. Wie Schwindel entsteht, welche Formen es gibt und wie man ihn behandelt, erfahren Sie hier.

Reizwahrnehmung im Ungleichgewicht

Um das Gleichgewicht zu wahren, benötigen wir Sinnes- und Gleichgewichtsorgane. Diese nehmen Reize aus der Umwelt auf und leiten sie zum Gehirn weiter. Auch Muskeln, Gelenke und Haut senden Informationen zum Gehirn. Widersprechen sich diese Informationen, misslingt es dem Gehirn, ein stimmiges Bild über unsere Lage im Raum zu erstellen: Schwindel entsteht.

Viele Ursachen – viele Formen

Hat der Betroffene das Gefühl, seine Umgebung dreht sich wie ein Karussell, spricht man von Drehschwindel. Hier ist meist das Gleichgewichtsorgan im Innenohr ge­schädigt. Die Schwindelattacken klingen in der Regel nach Sekunden bis Stunden ab. Sekundenlange Drehschwindel­attacken zeichnen auch den Lagerungsschwindel aus. Die Ursache hier: Im Innenohr lösen sich Steinchen, die in den Bogengang fallen und den Gleichgewichtssinn stören, sobald man seinen Kopf schnell bewegt.

Darüber hinaus unterscheidet man Schwank-, Lift-, und Benommenheitsschwindel. Sie kennzeichnet entweder das Gefühl, der Boden schwanke wie ein Schiff, man bewege sich wie in einem Aufzug oder einem ist schummrig im Kopf. Der Grund dafür können psychische Leiden oder Herz-Kreislauf-Beschwerden sein.

Gleichgewichtstraining und Medikamente

Wer häufig an Schwindel leidet, sollte seinen Hausarzt aufsuchen. Dieser klärt – wenn möglich – die Ursache und verschreibt so genannte Antivertiginosa. Solche Medika­mente haben jedoch einen Nachteil: Sie bekämpfen nur die Symptome. Die Ursache hingegen bleibt meist unbehandelt. Vor allem, da Schwindel oft unspezifisch auftritt.

Daher gilt es, mit den Beschwerden leben zu lernen und den Gleichgewichtssinn zu schulen. Hilfreich etwa sind Spaziergänge und sanftes Ausdauertraining wie Nordic Walking. Sie fördern die Durchblutung und verbessern den Gang. Auch Tanzen eignet sich gut. Leiden Betroffene zusätzlich an Vorerkrankungen wie psychische oder Herzrhythmusstörungen, behandelt der Arzt diese mit.

Autor*innen

Dr. nat. med. Anke Kopacek | zuletzt geändert am um 22:21 Uhr