Dunkle Schokolade für die Blutwerte

Zartbitter schützt vor Herzinfarkt

Gesunde Süßigkeit: Kakao in dunkler Schokolade soll Herz-Kreislauf-Beschwerden vorbeugen. Dies behaupten australische Forscher, die am Computer berechneten, wie sich regelmäßiger Konsum von herber Schokolade auf die Blutwerte auswirkt.

Süßes fürs Herz

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 2013 Patienten mit einem metabolischen Syndrom. Von diesem Syndrom Betroffene leiden unter Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten. Zudem sind sie übergewichtig und haben einen gestörten Zuckerstoffwechsel. Menschen mit einem metabolischen Syndrom sind besonders gefährdet für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Mit Hilfe eines Statistik-Programms berechneten die Forscher, wie sich der tägliche Verzehr von dunkler Schokolade über einen Zeitraum von zehn Jahren auf die Werte der Patienten auswirken würde. Ihre Berechnungen ergaben, dass sich pro 10.000 Patienten 85 Herzinfarkte oder Schlaganfälle verhindern ließen.

Je dunkler, umso besser

Der Grund: Dunkle Schokolade enthält besonders viel Kakao. Und in diesem stecken reichlich Flavonoide. Das sind Pflanzenstoffe, die das Herz-Kreislauf-System schützen. Sie deaktivieren instabile Moleküle, sogenannte freie Radikale, die die Körperzellen angreifen. Bei regelmäßigem Verzehr von herber Schokolade nimmt der Blutdruck um einige Millimeter HG ab. Auch die Cholesterinwerte profitieren. Wenngleich die Effekte der Schokolade gering sind, sollen sie über einen längeren Zeitraum betrachtet, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Andere Wissenschaftler sehen das kritisch: Sie befürchten, dass der Freischein zum Naschen die Patienten dazu motiviert, insgesamt mehr Kalorien zu sich zu nehmen. Außerdem sind die gesunden Flavonoide nur in kakaoreicher, herber Schokolade enthalten, kaum jedoch in der beliebteren Vollmilchschokolade und gar nicht in weißer. In einem stimmen die Mediziner überein: Wer nicht auf Schokolade verzichten will, sollte besser zu Zartbitter greifen als zu Vollmilch mit Füllung.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 10:00 Uhr