Datenaustausch im Gehirn nimmt zu

Lesen ist Fitness fürs Gehirn

Amerikanische Forscher konnten mithilfe einer speziellen Kernspintomografie nachweisen, dass regelmäßiges Lesen bei Kindern den Datenaustausch zwischen verschiedenen Gehirnbereichen verbessert. Offenbar vermehrt Lesen die dafür verantwortlichen Nervenfasern.

Übertragungsfähigkeit zehnmal besserWissenschaftler der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh untersuchten 72 Kinder zwischen acht und zehn Jahren. 47 davon hatten mangelhafte Lesefähigkeiten, 25 waren gute Leser. Die Forscher betrachteten das Gehirn jedes Kindes jeweils vor und nach einem intensiven Lesetraining mittels <sondertextlink>34d36|Kernspin</sondertextlink>. Nach 100 Stunden Üben konnten die zuvor schwachen Kinder nicht nur besser lesen, sondern hatten auch eine veränderte weiße Gehirnsubstanz. Diese verbindet die Areale der grauen Substanz, in denen Informationen gespeichert werden, und ist damit für die Informationsübertragung zuständig. Durch das Lesen hatte sich ihre Übertragungsfähigkeit um das Zehnfache verbessert. Bei den vorher schon guten Lesern war dies nicht der Fall. Dies belegt laut Studienautor Timothy Keller, dass die Gehirnveränderung nicht auf die normale kindliche Entwicklung zurückzuführen sei.Verbesserung nicht nur bei Lesefähigkeit

Die Wissenschaftler erklären den Effekt damit, dass beim Lesen verschiedene Gehirnareale beansprucht werden. Eines muss die Buchstaben erkennen, andere den bekannten Wortschatz und die Grammatik zur Verfügung stellen und wieder andere Areale interpretieren die Bedeutung. Deshalb ist die weiße Substanz mit ihrer Fähigkeit, Verbindungen herzustellen, so bedeutsam für die Lesefähigkeit. Laut Dr. Keller können bereits kleine Veränderungen in der weißen Substanz anderere kognitive Leistungen deutlich verbessern.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 16:23 Uhr