Gesunde haben 400 Genfehler

Gene: Kein Mensch ist perfekt

Den perfekten Menschen gibt es nicht – denn auch gesunde Menschen tragen mindestens 400 fehlerhafte Gene. Einige davon können sogar zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen. Dennoch bleiben die meisten Menschen gesund.

Mehr als 400 Gene defekt

Englische Forscher scannten die Gene von etwa 180 gesunden Menschen aus Nigeria, Japan, China und den USA. Ihr Augenmerk richtete sich auf die Anzahl an Mutationen, die zu Krankheiten führen können. Im Fokus standen Mutationen, die mit einem hohen Krankheitsrisiko in Zusammenhang stehen oder die Eiweiße im Körper schädigen.

Im Durchschnitt hatte jeder der Studienteilnehmer über 400 defekte Gene. Darunter auch hochriskante Mutationen wie eine Variante des Gens MYBOC3, die das Risiko für einen Herzinfarkt steigert. Dennoch war jeder der Teilnehmer gesund.

Viele Defekte ohne Folgen

Laut Studienleiter Taylor Smith zeigt das Ergebnis, dass der Mensch die Fähigkeit besitzt, mit einer erstaunlichen Anzahl von Mutationen zu leben. Viele Menschen bleiben trotz hochriskanter Genmutationen gesund. Eine mögliche Erklärung ist, dass viele der fehlerhaften Gene nicht dominant sind oder dass andere Gene die Mutationen kompensieren. Viele der Krankheiten, die infolge einer Mutation entstehen, treten zudem erst im fortgeschrittenen Lebensalter auf, zum Beispiel ein Schlaganfall.

Insgesamt sind rund drei Millionen Mutationen bei Menschen bekannt. In Anbetracht dieser Summe erscheinen 400 Gendefekte pro Mensch eher gering.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 11:33 Uhr