Hautpflege je nach Hauttyp

Creme oder Salbe - was hilft?

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Pflegeprodukte müssen an den Hauttyp angepasst sein, damit sie optimal wirken.

Die Wahl des richtigen Hautpflegeprodukts aus dem großen Angebot der Drogerien, Kaufhäuser und Parfümerien ist nicht immer einfach, vor allem bei empfindlicher Haut. Worauf Anwender achten sollten. 

Creme oder Salbe

Die Kosmetikindustrie versorgt uns regelmäßig mit Neuheiten: „verbesserte Rezeptur“, „frischerer Duft“, schickere Verpackung. Gerade Menschen mit problematischer Haut und Hauterkrankungen stehen ratlos vor den Regalen und versuchen, aus dem unüberschaubaren Angebot ein Pflegeprodukt zu wählen, das ihnen hilft oder zumindest nicht schadet.

Oft hört das Verständnis schon bei grundlegenden Begriffsunterscheidungen auf: In der Umgangssprache sind „Creme“ und „Salbe“ dasselbe, aber ihre Zusammensetzung und Wirkung sind unterschiedlich: Salben enthalten gar kein oder nur wenig Wasser. Sie versorgen die Haut mit Fett und bilden eine schützende Schicht. Cremes dagegen enthalten meist mehr Wasser und spenden Feuchtigkeit.

Die Cremes lassen sich zusätzlich noch nach ihrem „Emulsionstyp“ unterteilen, den man am besten mit dem Mischungsverhalten von Salatsauce erklärt: Enthält die Mischung mehr Wasser als Öl, schwimmen Fetttröpfchen im Wasser. Bei Cremes nennt man das eine Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W). Sie zieht leicht in die Haut ein und spendet Feuchtigkeit. Ist dagegen der Ölanteil in der Mischung größer, verteilt sich das Wasser in Form von feinen Tröpfchen im Öl. Die Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O) zieht nicht ganz so schnell ein wie die O/W-Emulsion, schützt die Haut aber besser vor dem Austrocknen.

Fett oder trocken

Jeder Hautzustand benötigt das passende Pflegeprodukt. Menschen mit fettiger und glänzender Haut vertragen keine fettreichen Produkte. Ihre Haut braucht eher eine fettaufnehmende, trocknende Pflege, wie zum Beispiel wasserreiche O/W-Emulsionen. Menschen mit trockener und schuppender Haut vertragen keine Produkte, die die Haut weiter austrocknen. Sie sollten eher schützende W/O-Emulsionen oder Salben verwenden.

Neurodermitiker beispielsweise haben eine sehr trockene Haut und müssen darauf achten, auch zwischen den Krankheitsschüben die Haut gut mit  Feuchtigkeit zu versorgen. Damit können sie einen erneuten Ausbruch vermeiden oder zumindest hinauszögern. Auch Patienten, die unter Schuppenflechte leiden, haben eine trockene Haut und können durch sorgfältige Pflege den Hautzustand verbessern.

Inhaltsstoffe

Ein Experte für Cremes und Salben ist Rolf Daniels, Professor für pharmazeutische Technologie an der Universität Tübingen. Er sagt: „Ich rate jedem Patienten mit Hautproblemen, sich in der Apotheke individuell zu informieren. Das ist preiswerter und für die Haut besser als das Ausprobieren immer neuer Pflegeprodukte, die im ungünstigsten Fall der Haut sogar mehr schaden als nützen können.“

Bei chronischen Hauterkrankungen ist die Pflege der Haut ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Gleichzeitig reagiert die Haut empfindlich auf Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel, Farbstoffe und Parfüm. Die Hersteller vieler Pflegeprodukte aus der Apotheke verzichten daher auf überflüssige Zusätze. Wer überhaupt keine fertigen Pflegeprodukte verträgt, kann es mit Basisgrundlagen aus der Apotheke versuchen. Diese Grundlagen dienen hauptsächlich der Herstellung von individuellen Arzneimittelrezepturen und enthalten sehr wenige und gut verträgliche Inhaltsstoffe.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 11:11 Uhr