Hirnhautentzündung nach Zeckenstich

Zahl der FSME-Infektionen steigt

Die Zahl der Infektionen mit der Hirnhautentzündung nach einem Zeckenstich hat im Jahr 2013 deutlich zugenommen, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI). Doch man kann wirksam vorbeugen: mit einer Schutz-Impfung. Die beste Zeit für eine Impfung ist jetzt.

Zecken sind noch aktiv

Für das Jahr 2012 verzeichnete das RKI 195 Fälle von FSME-Erkrankungen (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis), einer Form der Hirnhautentzündung, die nach Zeckenstichen auftritt. 2013 infizierten sich bereits 334 Menschen mit dieser Viruserkrankung. Da die Temperaturen während der letzten Wochen mild waren, sind die Zecken noch immer aktiv.

Bei Abwehrschwäche drohen Komplikationen

Die Infektion erfolgt direkt nach dem Stich. Der Krankheitserreger, das FSME-Virus, befindet sich in den Speicheldrüsen der Zecke und gelangt beim Stich in das menschliche Blut. Etwa sieben Tage später bricht die Krankheit aus. Die ersten Anzeichen ähneln den Symptomen einer Sommergrippe: Der Betroffene klagt über Kopf- und Gliederschmerzen, verspürt leichtes bis mäßiges Fieber. Diese Beschwerden klingen meist rasch wieder ab.

Bei älteren oder abwehrschwachen Menschen kann die Infektion jedoch einen schwerwiegenden Verlauf nehmen – mit Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung oder einer lebensgefährlichen Rückenmarksentzündung. Es drohen bleibende Schäden wie Lähmungen oder Konzentrationsstörungen. Medikamente lindern die Symptome. Eine Heilung gibt es nicht. Den besten Schutz bietet deshalb eine Impfung.

Körper gegen Viren wappnen

Die Impfung enthält abgetötete FSME-Viren, die selbst keine Hirnhautentzündung auslösen. Sie trainieren jedoch das Abwehrsystem darauf, sich gegen den Krankheitserreger zu wehren. Das bedeutet: Infiziert sich ein geimpfter Mensch mit FSME, kennt sein Immunsystem den Erreger bereits. Abwehrstoffe gegen die Viren sind schon bereitgestellt und so wird der unerwünschte Eindringling umgehend angegriffen und vernichtet – er hat keine Chance, die Hirnhautentzündung auszulösen! Um das körpereigene Immunsystem so stark zu machen, bedarf es für einen langjährigen Schutz drei Impftermine.

Die beste Zeit zum Impfen ist jetzt

Während die ersten zwei „Piekse“ im Abstand von drei Monaten erfolgen und das Abwehrsystem kurzfristig aufrüsten, erfolgt der Dritte nach einem Jahr. Dieser sorgt langfristig für starke Abwehrzellen gegen das Virus.

Die beste Zeit, den Immunschutz gegen FSME aufzubauen, ist jetzt, wenn die Temperaturen sinken und immer weniger Zecken aktiv sind. Erhält man die ersten beiden Impfungen während der Wintermonate, startet man gut gerüstet ins nächste Frühjahr. Bereits ab Februar können die Zecken wieder aktiv werden und sind nach ihrer „Winterpause“ besonders hungrig.

Autor*innen

Sandra Göbel/Informationsdienst Zecken | zuletzt geändert am um 09:43 Uhr