Für den Notfall rüsten

Frühjahrsputz im Medizinschrank

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Abgelaufene Medikamente nicht mehr schlucken - auch wenn sie normal aussehen. Ihre Wirkung kann fehlschlagen.

Der Frühjahrsputz ist eine gute Gelegenheit, mal richtig aufzuräumen. Das gilt auch für die Hausapotheke. Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente haben dort nichts verloren. Die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) empfiehlt, den Medizinschrank individuell zu bestücken.

Hausapotheke individuell zusammenstellen

Im Laufe der Zeit sammelt sich so einiges an: Kopfschmerztabletten, Nasenspray, Hustensaft und Wundcreme. Um den Überblick zu behalten, sollten Sie Ihre Hausapotheke regelmäßig ausmisten. „Denn eine Hausapotheke ist im Notfall nur dann hilfreich, wenn sie gut sortiert und gepflegt ist“, weiß Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern. Der Apotheker rät: „Was man wirklich braucht, hängt natürlich von den Lebensumständen ab. Familien mit kleinen Kindern brauchen andere Arzneimittel als Senioren oder sportbegeisterte Singles. Deshalb sollte man sich die Hausapotheke individuell zusammenstellen lassen.“ Ihr Apotheker berät Sie dabei.

Das gehört immer rein

Um für die gängigsten „Notfälle“ gerüstet zu sein, sollten Mittel gegen Schmerzen, Erkältungen und Verdauungsstörungen in keiner Hausapotheke fehlen. Auch Salben gegen Prellungen, Wundgel und Desinfektionsmittel zählen zum Standard. Verbandmaterial wie Kompressen oder elastische Binden sollten Sie stets griffbereit haben. Empfehlenswert sind zusätzlich eine Verbandschere und Verbandklammern. Für kleine Wunden eignen sich Pflasterstrips oder ein Wundschnellverband. Auch ein Fieberthermometer, Gummihandschuhe, eine Pinzette und eine Zeckenzange zählen zur Grundausstattung. Idealerweise statten Sie Ihre Hausapotheke zusätzlich mit einer Erste-Hilfe-Anleitung und Notfallnummern aus. Das spart im Ernstfall Zeit.

Arznei richtig entsorgen

Verwenden Sie abgelaufene Medikamente nicht mehr, auch wenn sie äußerlich einwandfrei erscheinen. Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente können Sie in vielen Apotheken oder in Recyclinghöfen abgeben. „Obwohl Medikamente kein Sondermüll sind und man sie in die Mülltonne werfen darf, rate ich dringend davon ab, Altarzneimittel in den Hausmüll zu werfen, damit Kinder sie beim Spielen nicht erwischen“, warnt Dr. Schmitt. Denn man weiß nie, wo die Kurzen ihr Näschen reinstecken.

Das gilt auch für die Lagerung. Sind Kinder im Haus, bewahren Sie Ihre Medikamente am besten in einem abschließbaren Schrank auf, der für die Kleinen unerreichbar ist. Wegen der Luftfeuchtigkeit gehört die Hausapotheke nicht in das Badezimmer, sondern an einen kühlen und trockenen Ort. Grundsätzlich raten die Apotheker, alle Medikamente in ihrer Originalverpackung aufzubewahren, einschließlich Beipackzettel. „Wenn der Beipackzettel fehlt, kann man sich aber in der Apotheke über das Medikament informieren“, erläutert Dr. Schmitt.

Autor*innen

Sandra Göbel/BLAK | zuletzt geändert am um 09:21 Uhr