Gefahr von Lungenödem verringern

Höhenkrankheit: Ruhezeiten beachten

Wer sich bei Bergaufstiegen nicht an die empfohlenen Ruhezeiten hält, riskiert ein Lungenödem. Selbst gut trainierte Bergsteiger sind gefährdet. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Pausen einlegen

Die Höhenkrankheit tritt bei einem zu schnellen Anstieg auf große Höhen auf. In zunehmender Höhe sinkt der Luftdruck, sodass sich in der Atemluft weniger Sauerstoff befindet. Durch das vermehrte Bilden von roten Blutkörperchen, versucht der Körper, den Bedarf an Sauerstoff auszugleichen. Allerdings braucht dieser Vorgang seine Zeit. „Deshalb sollten Bergsteiger, die eine Höhe von 3000 bis 4000 Meter anstreben, am besten eine ein- bis zwei-tägige Pause einlegen, um sich zu akklimatisieren und an die dünnere Luft zu gewöhnen“, empfiehlt Dieter Köhler von der DGP. Der Experte rät Bergsteigern, viel zu trinken, da sich das Blut aufgrund der wachsenden Zahl von Blutkörperchen verdickt. „Der beste Schutz vor der Höhenkrankheit ist außerdem ein langsamer Aufstieg. Ab 2500 Metern sollten Bergsteiger täglich nicht mehr als 300 bis 500 Meter erklimmen“, so Köhler.

Warnzeichen nicht ignorieren

Die Höhenkrankheit macht sich durch Symptome wie Kopfschmerzen, Erbrechen sowie Bewusstseins- und Gleichgewichtsstörungen bemerkbar. Wer trotz dieser Anzeichen keine Pause einlegt, riskiert ein Lungenödem , da sich unter Sauerstoffmangel die Blutgefäße der Lunge zusammenziehen.  Es kommt zu einem Austritt von Flüssigkeit in die Lungenbläschen. Köhler empfiehlt, sich bei ersten Anzeichen der Höhenkrankheit in niedere Höhen zu begeben und auszuruhen. „Unter Umständen können Sie dann wieder versuchen, weiter aufzusteigen. Werden allerdings die Beschwerden auch nach einer Nacht Pause nicht besser, ist ein zügiger Abstieg auf Höhen unter 2500 Metern erforderlich“, betont der Experte.

Autor*innen

Isabelle Hübler/DGP | zuletzt geändert am um 18:39 Uhr