Grillen ohne Krebsrisiko

Weltmeisterlich Grillen

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Mit einfachen Tipps vermeiden sie das Entstehen krebserregender Stoffe und können Ihren Grillspaß bedenkenlos genießen.

Deutschland ist im WM-Fieber. Anfeuern und Jubeln macht hungrig, bei schönem Wetter wird die Küche ins Freie verlegt. Doch der Schlemmer-Spaß im Freien birgt ein Krebsrisiko, wenn das Grillgut zu stark erhitzt oder falsch gegrillt wird. Die Deutsche Krebshilfe verrät zehn Tipps für ein gesundes Grillvergnügen.

Fleisch schonend zubereiten

Beim Grillen bilden sich verschiedene Stoffe, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als krebserregend eingestuft werden. Dazu zählen heterozyklische Amine, die beim scharfen und langen Anbraten von Fleisch bei hohen Temperaturen entstehen.

„Gesundheitsschädliche Stoffe sind insbesondere in dunkelbraun oder schwarz Gegrilltem enthalten“, betont Dr. Jutta Hübner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Prävention und integrative Medizin in der Onkologie (PRIO) der Deutschen Krebsgesellschaft. „Grillen Sie Lebensmittel daher möglichst schonend. Schneiden Sie dunkelgebratene Stelle ab und essen diese auf keinen Fall.“

Tropfen vermeiden

Tropft vom Grillgut Fleischsaft, Fett oder Marinade in die Glut, können polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die ebenfalls als krebserregend gelten, über den Rauch eingeatmet werden oder an das Gegrillte gelangen. „Wenn Sie grillen, grillen Sie gesundheitsbewusst“, rät Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Mit einfachen Tipps vermeiden sie das Entstehen krebserregender Stoffe und können Ihren Grillspaß bedenkenlos genießen.“

Zehn einfache Tipps fürs Grillen:

  • Kein selbstgesammeltes Holz oder brennbare Abfallstoffe als Brennmaterial verwenden - stattdessen Holzkohle oder Holzkohlebriketts.
  • Beim Grillen mit Holzkohle nach Möglichkeit Grillgeräte mit seitlicher Feuerstelle verwenden. So kann austretende Flüssigkeit gar nicht erst in die Glut tropfen.
  • Grillgut erst auflegen, wenn die Holzkohle gut durchgeglüht ist.
  • Alu-Grillschalen verwenden, damit Fleischsaft und -fett nicht in die Glut oder auf die Heizschlange tropfen.
  • Bevorzugt mageres Fleisch oder Fisch und feste Gemüsesorten wie Paprika, Maiskolben, und Kartoffeln verwenden.
  • Keine gepökelten Fleisch- und Wurstwaren grillen. Durch das Erhitzen können krebserregende Nitrosamine entstehen.
  • Etliche Fette, wie Margarine, Butter, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl, sind für hohe Grilltemperaturen ungeeignet. Gute Alternativen sind Oliven- oder Rapsöl.
  • Gewürze, Kräuter und vor allem Salz erst kurz vor Ende der Grillzeit auf das Fleisch streuen.
  • Keine verbrannten oder stark angekohlten Lebensmittel essen.
  • Ausgewogen ernähren: Fettarme Soßen und Dips, frische Salate, Gemüse und Obst ergänzen das Gegrillte. Als Nachtisch eignen sich beispielsweise in der Schale gegrillte Bananen.

Autor*innen

Sandra Göbel/Deutsche Krebshilfe | zuletzt geändert am um 09:58 Uhr