Wissenswertes rund um Sport

Bewegungsmythen

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Schon kleine Bewegungseinheiten verbessern Gesundheit und Wohlbefinden.

Bewegung fördert die Gesundheit. Doch wie viel Bewegung ist sinnvoll? Dürfen Menschen mit chronischen Erkrankungen Sport treiben? Und braucht es für die Fitness eine besondere Ernährung?

Mythos 1: Nur Sport schafft ausreichend Bewegung.

Um die Gesundheit zu fördern, muss nicht gleich eine Anmeldung im Fitnessstudio her. Bewegung im täglichen Leben ist oft die nachhaltigere Lösung. Sie kostet viele Menschen weniger Überwindung und lässt sich leichter in den Alltag integrieren. Wer es beispielsweise einrichten kann, regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, abends Spazieren zu gehen oder Treppe statt Aufzug zu nutzen, ist fein heraus: Langwierige Verhandlungen mit dem „inneren Schweinehund“ entfallen. Denn die Macht der Gewohnheit greift bei regelmäßigen Tätigkeiten schnell.

Mythos 2: Erst nach einer halben Stunde Bewegung wird Energie verbrannt.

Falsch! Energie wird von der ersten Minute an verbrannt – zunächst vor allem in Form von energiereichen Phosphatverbindungen und Kohlenhydraten, später stärker in Form von Fett. Ob die Energie in Form von Fett oder anderen Energieträgern verbrannt werden, ist für die Gewichtsabnahme von untergeordneter Bedeutung. Entscheidend ist eine negative Energiebilanz, also ein höherer Energieverbrauch als Energieaufnahme. Was das Abnehmen angeht, lassen sich Bewegungseinheiten gut „zusammenstückeln“ – und das gilt wahrscheinlich auch für das Herz-Kreislauf-Risiko. Also: Jeder Schritt zählt!

Mythos 3: Wer Sport treibt, braucht eine besondere Ernährung.

Ein Freizeitsportler braucht keine besondere Ernährung. Eine gesunde ausgewogene Ernährung bietet alles, was man braucht, um körperliche fit zu werden und zu bleiben. Die Industrie baut natürlich gerne jeden von uns zu einem Spitzensportler auf, der seine Leistung angeblich dem neuesten „Energydrink“ verdankt. Hier lohnt sich kritisches Hinterfragen – vieles ist Geldmacherei.

Mythos 4: Körperlicher Einsatz ist nichts für chronisch Kranke.

Völlig falsch. Im Gegensatz zu früheren Annahmen ist Schonung nur bei den wenigsten Erkrankungen angezeigt, etwa bei akuten Infektionen und Fieber. Bei fast allen chronischen Erkrankungen gilt dagegen: Angepasste, moderate Bewegungseinheiten fördern Wohlbefinden und Krankheitsverlauf. Gute Ärzte verordnen heute deshalb bei chronischen Erkrankungen immer öfter Bewegungstherapie oder empfehlen Sport in Eigenregie. Das Training verbindet Sport und Spaß. Informationen bekommen Interessierte bei ihrem Arzt, medizinischen Einrichtungen, Vereinen oder lokalen Sportgruppen.

Quelle: Gesundheit heute, Knaur 2009

Autor*innen

Sandra Göbel/Gesundheit-heute-Redaktion | zuletzt geändert am um 16:22 Uhr