Hilfe für eine sichere Pilleneinnahme

App gegen Verhütungspannen

Verhütungspannen kommen vor – auch bei der Einnahme der Pille. Eine kostenlose App erinnert jetzt rechtzeitig und diskret an die nächste Einnahme. Zusätzlich gibt sie Hinweise zum richtigen Verhalten nach einer Verhütungspanne.

Habe ich meine Pille heute schon eingenommen? Was tue ich, wenn ich die Einnahme der Pille vergessen habe? Wie und wo bekomme ich die „Pille danach“? Fragen wie diese beantwortet ab sofort die Android-App „Vergissmeinnicht“. Die App erinnert rechtzeitig und diskret an die nächste Einnahme. Wurde die Pille doch einmal vergessen, liefert die App wichtige Verhaltenstipps. Sie wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) und dem pro familia Bundesverband entwickelt.

App ‚Vergissmeinnicht’

„Das Vergessen der ‚Pille‘ kann Frauen und Paare in eine schwierige Situation bringen, weil sie sich eventuell um eine Notfallverhütung kümmern müssen. Umso wichtiger ist es, Frauen Unterstützung bei der regelmäßigen Einnahme anzubieten. Die gemeinsam entwickelte App ‚Vergissmeinnicht’ leistet diesen Service nun kostenlos und werbefrei“, erläutert Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. Die App funktioniert denkbar einfach: Je nachdem, welches Pillenpräparat die Frau einnimmt, wählt sie in den Einstellungen zwischen einer 21- oder 28-Pillen-Packung. Dann gibt sie mittels der Kalenderfunktion den aktuellen Zyklustag und die gewünschte Einnahmezeit ein. ‚Vergissmeinnicht’ erinnert dann täglich zur festgelegten Zeit an die Pille.

Prof. Dr. Daphne Hahn, Vorsitzender des pro familia Bundesverbandes ergänzt: „Viele Mädchen und Frauen haben ständig wechselnde Tagesabläufe, zum Beispiel bei Schichtdienst oder beruflicher Reisetätigkeit. Insbesondere in diesen Fällen kann die Erinnerungs-App hilfreich sein, um Verhütungsfehler durch vergessene Einnahme zu vermeiden und dadurch die Verhütungssicherheit der Pille zu gewährleisten."

Die „Pille danach“ bei Verhütungspannen

Kommt es trotzdem zu einer Vergütungspanne, gibt es in den Apotheken rezeptfrei die „Pille danach“. Laut einer repräsentativen Studie der BZgA aus dem Jahr 2015 geben 24 Prozent der 14- bis 25-jährigen Mädchen und Frauen an, die „Pille danach“ schon einmal genommen zu haben. Zwei Drittel der Betroffenen benennen eine Verhütungspanne als Grund: Die Einnahme der normalen Verhütungspille wurde vergessen, das Kondom ist gerissen oder verrutscht. „Je früher Notfallverhütungsmittel eingenommen werden, desto zuverlässiger wirken sie“, weiß ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. „Durch den flächendeckenden Nacht- und Notdienst der Apotheken erhalten Frauen dieses Notfallmedikament schnell, unkompliziert und mit fachlicher Beratung.“ 

Die App gegen Verhütungspannen wurde für Android-Geräte entwickelt und kann unter www.bzga.de/vergissmeinnicht heruntergeladen werden.
Weitere Informationen und Hinweise zur Pilleneinnahme und zu Verhütungspannen gibt es im Internet unter www.familienplanung.de, einem Portal der BZgA.

Autor*innen

Sandra Göbel/BZgA/ABDA/pro familia | zuletzt geändert am um 09:34 Uhr