Wechseljahre: Vor Knochenabbau wappnen

Kalzium hält Hormone im Zaum

Nach den Wechseljahren drohen Knochenbrüche und Nierensteine. Ein möglicher Grund dafür ist eine Hormonerkrankung. Kalziumaufnahme kann deren Ausbruch verhindern, wie britische Forscher berichten.

Kalzium – gefragt wie nie

Eine erwachsene Frau braucht rund 0,7 Gramm Kalzium täglich, nach den Wechseljahren 1,5 Gramm. Denn in den Wechseljahren lässt die körpereigene Produktion des Hormons Östrogen ab. Dieses Hormon steuert die Aufnahme von Kalzium in die Knochen. Die Folge bei Kalziummangel: Die Knochen leiden, brechen leichter und bilden sich langfristig zurück. Man spricht von Knochenschwund, auch Osteoporose genannt.

Für starke Knochen

Eine Studie von Forschern des Brigham and Women’s Krankenhaus legt nahe, dass Kalzium nicht nur die Knochen schützt – auch der Hormonhaushalt soll von Kalzium profitieren. Der Untersuchung zufolge erkranken Frauen, die ausreichend Kalzium zu sich nehmen, deutlich seltener an einem primären Hyperparathyreoidismus (pHPT), einer Hormonstörung, die zu Nierensteinen und starker Brüchigkeit der Knochen führt.

Die Forscher werteten die Daten von 58.300 Frauen aus, die sie über einem Zeitraum von 22 Jahren hinweg erhoben. Alle vier Jahre füllten die Studienteilnehmerinnen einen Fragebogen aus und gaben Auskunft über ihre Gesundheit und Ernährungsweise. Die Wissenschaftler rechneten das steigende Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Alter und Übergewicht in die Daten ein. Während des Untersuchungszeitraums erkrankten 277 Frauen an pHPT. Frauen, die sich kalziumreich ernährten, waren zu 44 Prozent seltener betroffen. Die Forscher vermuten, dass Kalzium die Produktion von Parathormonen in den Nebenschilddrüsen hemmt. Dieses Hormon machen sie für den pHPT verantwortlich.

Die richtige Menge

Experten raten nach den Wechseljahren zu einer kalziumreichen Ernährung. Die besten Kalziumlieferanten sind Milchprodukte, Fisch und Nüsse. Wer seinen Kalziumbedarf über die Nahrung allein nicht deckt, kann ergänzend Kalziumpräparate einnehmen. Hier gilt jedoch Vorsicht: Eine Überdosierung verursacht Magenschmerzen und Durchfälle. Lassen Sie sich deshalb beim Kauf von Kalziumpräparaten in Ihrer Apotheke bezüglich der Dosis beraten.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 13:37 Uhr