Gesund durchs Frühjahr

Verletzungsfrei gärtnern

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Verletzungsschutz ist beim Gärtnern wichtig.

Der Frühling lockt die Hobbygärtner vor die Tür. Doch die Gartenarbeit birgt ihre Tücken: Axt, Schere und elektrische Maschinen können bei kurzer Unaufmerksamkeit zu tiefen Wunden führen. Dr. Ursula Marschall gibt Tipps, wie Sie Ihr Verletzungsrisiko minimieren.

Achtsam mit Geräten umgehen

Gärtnern ist gesund, denn es sorgt für Bewegung. Studien belegen positive Auswirkungen von Gartenarbeit auf das Herz-Kreislauf-System. Doch jedes Jahr passieren mehr als 200.000 Unfälle im heimischen Grün. Schnitt- und Stichverletzungen stehen an vorderster Stelle, denn die Gartengeräte sind meist scharf. Tragen Sie deshalb beim Gärtner schützende Kleidung wie Handschuhe, festes Schuhwerk und langärmliche Oberteile. „Viele Unfälle passieren auch aus Unachtsamkeit oder weil sich die Hobbygärtner überschätzen“, erläutert Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER GEK. So kommt es beispielsweise im Umgang mit elektrischen Geräten wie Rasenmähern oft zu Verletzungen. Denken Sie daran, dass Schneidegeräte oft eine gewisse Nachlaufzeit haben, in der Sie nicht in den Messerbereich greifen sollten.

Da sich oberflächliche, kleine Verletzungen trotz aller Vorsicht oft nicht vermeiden lassen, sollten Gärtner auf einen aktiven Impfschutz gegen Tetanus achten. Denn um sich mit Tetanus anzustecken, reichen schon kleine Hautverletzungen aus. Die Tetanus-Bakterien sitzen im Straßenstaub, in der Erde, an Holzsplittern oder an Dornen von Pflanzen. Nach der Grundimmunisierung sollten Sie die Impfung alle zehn Jahre auffrischen lassen.

Gelenke und Knochen schonen

Auch wer mit Leitern arbeitet, sollte vorsichtig sein. „Um an Äste zu kommen, die außerhalb der eigenen Reichweite liegen, lohnt es sich, lieber einmal mehr abzusteigen und die Leiter neu anzulegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren“, rät Dr. Marschall. Wenn die Leiter zu kurz ist, helfen Obstpflücker oder Geräte mit einer Teleskopstange, das Ziel bequem zu erreichen. Wer Ordnung hält, beugt Stürzen vor, indem er Stolperfallen beseitigt.

Grundsätzlich gilt: Teilen Sie Ihre Kräfte vernünftig ein und gönnen Sie sich regelmäßig ein Päuschen im Schatten. Um Gelenkbeschwerden am Knie vorzubeugen, empfehlen sich kleine Schemel, Schaumstoffkissen oder Knieschoner. Untersetzer auf Rollen helfen, schwere Blumentöpfe zu verschieben. Benutzen Sie für schwere Lasten eine Schubkarre und heben Sie die Schubkarre aus der Kniebeuge heraus an, damit Sie ein Hohlkreuz vermeiden. Ihr Rücken wird es Ihnen danken.

Autor*innen

Sandrs Göbel/BARMER GEK | zuletzt geändert am um 12:05 Uhr